Die LiveKomm & Friends beim Reeperbahnfestival 2025 – vollständiges Programm

Nachtökonomie und Stadtplanung, Häkken
14:00 – 15:00 Uhr

Moderation:  Julia Staron (Quartiermanagerin)

Speaker*innen:

Dr. Jakob F. Schmid (Stadtplaner & Experte für Nachtökonomie)
Tilo Buchholz (Popbeauftragter der Stadt Freiburg)
Lukas Kaiser (Behörde für Kultur und Medien Hamburg / Referent Elbphilharmonie + Live Music Clubs)
Pamela Schobess (Gretchen (Club in Berlin), LiveMusikKommission e.V. / Vorstandsmitglied)

Die Nachtökonomie ist ein zentraler Motor für Kultur, Stadtentwicklung und internationale Sichtbarkeit Hamburgs. Doch wie lässt sich das Spannungsfeld zwischen Stadtplanung, Anwohnerinteressen, Kulturwirtschaft und Tourismus konstruktiv gestalten? Ausgangspunkt ist die aktuelle Studie zur Nachtökonomie in Hamburg – das Panel diskutiert, wie aus Analysen konkrete Strategien und Maßnahmen für die Stadt entstehen können.

Das Ziel ist es, Best-Practice-Beispiele, politische Perspektiven und lokale Handlungsansätze zusammenzuführen und den Austausch zwischen Verwaltung, Szene und Stadtentwicklung zu fördern.

AG „Clubs 1.000“ der LiveKomm, East Hotel
16:00 – 17:30 Uhr

Im ersten Teil (ca. 30 Minuten) wollen wir euch 5 spannende Elevator Pitches vorstellen – jeweils max. 5 Minuten – von Projekten, Anbieterinnen oder Ideen, die für größere Musikspielstätten von überregionalem Interesse sind (z. B. innovative Veranstaltungskonzepte, neue Technologien, Ticketing- oder Payment-Lösungen, Tools für Besucherinnen-Kommunikation etc.).

Anschließend geht es in den offenen Austausch: Welche Herausforderungen treiben euch aktuell um? Wo gibt es Kooperationspotenzial innerhalb des Netzwerks? Was brauchen große Clubs von der LiveKomm?

Zur inhaltlichen Vorbereitung freuen wir uns auf eure kurze Mitwirkung in folgendem Fragebogen:

Umfrage Clubs 1.000

Good Morning Musikwirtschaft, B2BEERGARDEN
10:00 – 11:30 Uhr

Während das Reeperbahn Festival 2025 so richtig loslegt, laden die Verbände des Forum Musikwirtschaft zum Frühstück ein. Wir möchten Sie bei Kaffee und Croissants treffen und Sie mit Vertreter*innen aus der gesamten Musikwirtschaft, Politik und Medien zusammenbringen. Starten Sie mit uns in den Festival-Donnerstag!“

Anmeldungs-Link:

https://form.jotform.com/250993154534057

Green Touring Tools: Cooprog Music, Infosession, LiveKomm House (Kastanienallee 9)
10:00 – 10:30 Uhr

Speaker*innen:

Jakob Fraisse
Sybille Kornitschky
 
Ein von der jazzahead! Fachmesse & Festival mit entwickeltes „grünes“ Tool macht sich auf den Weg, den Live-Musikmarkt nachhaltig zu verändern und zu verbessern. Musiker:innen aufgepasst: Wir wollen mehr Gigs für euch generieren, auf kleinen und großen Bühnen. Veranstalter:innen aufgepasst: Wir wollen eure Kommunikation untereinander vereinfachen, eure Zusammenarbeit fördern und euch gleichzeitig finanziell entlasten, indem wir euch in ökologisch sinnvolle Touren einbinden. Wir verbinden Netzwerke und machen sie für unsere vielversprechendsten Künstler:innen und Bands in und aus Europa nutzbar. Im Rahmen der Veranstaltung wird das in einem partizipativen Prozess in Kooperation mit Zone Franche und ONDA entwickelte Tool Cooprog Music sowie die jazzahead! Green Touring Initiative vorgestellt. 

Green is the Plan – Nachhaltigkeit als Führungsfrage, Panel, LiveKomm House (Kastanienallee 9)
10:45 bis 11:45 Uhr

Moderation:  Jette Krauss (Projektkoordinatorin Nachhaltigkeit beim Clubkombinat Hamburg e.V.)

Speaker*innen:

Dr. Birte Jung (Greener Fête de la Musique) 
Lena Hansen (Nachhaltigkeitswissenschaftlerin) 
Heike Gronholz (Geschäftsführerin altonale GmbH)

Ob Club, Festival oder Großevent – ökonomische Nachhaltigkeit ist längst zur Schlüsselfrage der Zukunftsfähigkeit in der LiveKultur geworden. Steigende Kosten, neue Förderlogiken, veränderte Erwartungen von Partnern und Publikum sowie ein wachsender Konkurrenzdruck fordern eine strategische Ausrichtung, bei der ökonomische und ökologische Ziele zusammengedacht werden müssen.
Zertifizierungsmodelle spielen dabei eine immer größere Rolle: Sie versprechen Orientierung, Glaubwürdigkeit und besseren Zugang zu Fördermitteln. Gleichzeitig wachsen Druck und Aufwand – denn viele Programme stellen hohe Ansprüche, die in der Realität oft schwer umsetzbar sind. Wie praktikabel sind diese Standards für kleinere und mittlere Veranstaltungsformate? Wie verändert sich unter Zertifizierungsbedingungen der wirtschaftliche Handlungsspielraum?
Dieses Panel diskutiert die ökonomische Dimension nachhaltiger Veranstaltungsplanung – zwischen strategischem Anspruch und praktischer Umsetzung. Im Zentrum stehen Erfahrungen mit Zertifizierungssystemen, ihre betriebswirtschaftlichen Implikationen und die Frage, wie Nachhaltigkeit zum echten Wettbewerbsvorteil werden kann, ohne zur überfordernden Pflichtübung zu geraten.


Re-Connect: Wie Festivals die Gen Z (wieder) erreichen können, Panel, LiveKomm House (Kastanienallee 9)
12:00 bis 13:00 Uhr

Moderation: Catherin Freudenberger (Blacksheep-Festival) 

Speaker*innen:

Emma Wolf (Content Creative)
Rembert Stiewe (Orange Blossom Special Festival)
Doran Martens (Festival Am Waldrand) 

Das Festival als Ort der Begegnung funktioniert nur, wenn alle eingeladen sind – und sich eingeladen fühlen. Doch die Gen Z tickt anders: politischer, fragmentierter, digitaler – und zugleich oft prekarisiert. Wie können Festivals inhaltlich, strukturell und atmosphärisch Räume schaffen, die für junge Menschen wirklich relevant sind?


Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt”(?) – über Kunstfreiheit in Deutschland & politische Einflussnahme, Panel, LiveKomm House (Kastanienallee 9)
13:30 bis 14:30 Uhr

Moderation:  Anna Blaich (2. Vorsitzende Bundesstiftung LiveKultur)

Speaker*innen:

Katja Lucker (GF Initiative Musik gGmbH)
Mankel Brinkmann (1. Vorsitzender LiveMusikKommission e.V.) 


Politisch sein – ja, aber wie, für wen und mit welchem Preis? Die LiveKultur steht zunehmend unter dem Druck gesellschaftlicher und politischer Erwartungshaltungen: Diversität, Inklusion, Haltung zeigen – aber auch Ticketverkäufe sichern, Auflagen erfüllen, Förderrichtlinien einhalten. Die Frage, wie sich das eigene Werteverständnis mit den Anforderungen von Fördermittelgeber:innen, Sponsor:innen und Publikum in Einklang bringen lässt, wird zur zentralen strategischen und ethischen Herausforderung.
Dieses Panel nimmt die Metaebene in den Blick: Es geht um strukturelle Spannungsfelder zwischen Anspruch und Realität, zwischen künstlerischer Freiheit und politischer Positionierung – und um die Frage, wie viel Raum Festivalmacher:innen heute wirklich haben.

„Who Owns the Stage?“ – Machtfragen in der LiveKultur, Panel der Bundesstiftung Livekultur, LiveKomm House (Kastanienallee 9)
15:00 bis 16:00 Uhr

Moderation:  Rike van Kleef (Autorin) 

Speaker*innen:
MINE (Musikerin) 
Ariane Mohr (Head of Booking Reeperbahnfestival, Mentorin) 
Danièle Dondé (Freiberufliche Kulturmanagerin, Mentee) 
Pamela Owusu-Brenyah (Kuratorin & Festival Booker (Freelance)

Festivals und Clubs gelten als Orte des kollektiven Erlebens, der Offenheit, der Vision. Doch wer gestaltet diese Räume wirklich – inhaltlich, ästhetisch, organisatorisch? Und wessen Perspektiven fehlen systematisch?
Dieses Panel öffnet den Blick auf die Bühne als symbolischen wie strukturellen Ort gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Es fragt nicht nur, wer auftritt – sondern auch: Wer kuratiert? Wer organisiert? Wer hat Entscheidungsmacht über Sichtbarkeit, Ressourcen, Ästhetik und Atmosphäre? Wer darf scheitern, wer muss sich beweisen? Im Zentrum steht die These: Die Bühne gehört nicht einfach „allen“. Ihre vermeintliche Offenheit basiert auf historisch gewachsenen Ausschlüssen, unsichtbaren Hierarchien und ästhetischen Normen. Die Festivalproduktion und das Clubleben ist ein kulturelles Betriebssystem – und dieses Betriebssystem muss aktualisiert werden, wenn Teilhabe mehr sein soll als Imagepflege. Im Fokus steht das Mentoringprogramm „FLINTA+ in der LiveKultur“ der Bundesstiftung LiveKultur, dass dort ansetzt, wo Veränderung beginnt: bei jenen, die Sichtbarkeit, Räume und neue Narrative gestalten – auf, vor und hinter der Bühne.

Helga Festival Award 2025, Knust
16:00 bis 17:00 Uhr

Der Helga! Festival Award wird seit 2013 im Rahmen des Reeperbahn Festivals vergeben und zeichnet die besten nationalen Festivals des Jahres aus.

Jedes Jahr prämiert eine hochkarätige, mehrköpfige Fachjury die heißesten, kreativsten, lustigsten und blumigsten Festivals der Nation in fünf verschiedenen Kategorien. Auch alle Festivalfans sind gefragt, Teil der Jury zu sein und können im Public Voting jährlich für ihr Lieblingsfestival abstimmen.

In Zusammenarbeit mit HÖME – “Zuhause der Festivalkultur” und dem Reeperbahnfestival ist die LiveKomm Medien-, Kommunikations- und Kompetenzpartnerin.

Hier geht’s zur Anmeldung (Zugang nur mit RBF-Akkreditierung):

https://tickets.infield.live/event/helga-festival-award-2025-zexih5

FLINTA* & Friends by Keychange, MEWEM, Bundes­stiftung LiveKultur, faemm, Music Women* Germany, Bermuda Bar
17:00 bis 20:00 Uhr

Wir sind uns einig: FLINTA* gehören nicht nur auf die Bühne, sondern auch hinter und vor sie – in die Technik, die Produktion, das Booking, die Entscheidungsräume. Doch wer echte Veränderung will, braucht mehr als Sichtbarkeit: Es braucht Austausch, Solidarität, Verbündete – und Räume, in denen wir uns sicher begegnen und gegenseitig stärken können.

Deshalb laden Keychange, MEWEM, die Bundesstiftung Livekultur, faemm und Music Women* Germany während des Reeperbahn Festivals zu einem gemeinsamen Networking-Event ein. Ob ihr euch schon kennt oder zum ersten Mal dabei seid – dieser Abend gehört FLINTA* und ihren Allies: Als Raum für Begegnung, Perspektivwechsel und Verbindung.

Gemeinsam schaffen wir Platz für ehrliche Gespräche, empowernde Impulse und neue Allianzen. Denn viele sehen die Lücken in der Branche längst – lasst uns zusammen daran arbeiten, dass sie geschlossen werden. An den Decks sorgen AZLAY (Festsaal Kreuzberg, Chief Brody & Fusion) und Punani (Mensch Meier, Berlin) für den richtigen Soundtrack des Abends.

Let’s change the system – together.

Reception of Receptions, präsentiert von Future of Festivals, Taubenstraße
18:00 bis 23:00 Uhr

Fünf Stunden. Zehn Festivals. Ein Bus. Eine Rezeption nach der anderen. In 30-Minuten-Slots präsentieren sich Festivals, treffen auf Dienstleisterinnen, Partnerinnen und Fans.

Forum Musikwirtschaft: Together we stand, divided we fall, East Hotel, Amber Room

11:45 bis 12:45 Uhr

Moderation: Kleopatra Tümmler (IMUC)

Speaker*innen:

Mankel Brinkmann (Hush Hush GmbH, 1. Vorsitzender LiveMusikKommission)
Dr. Jonas Haentjes (Edel SE & Co. KGaA / CEO)
Verena Bößmann (Dunstan Music GbR / Mitinhaberin)
Johanna Holthöwer (handwerker promotion e. gmbh / Geschäftsführerin)

Das Ökosystem Musikwirtschaft wächst. Das ist die Kernbotschaft der Studie zur Musikwirtschaft 2024. Keine andere Branche in Deutschland ist enger verzahnt und trägt somit Erfolge, aber auch Risiken gemeinsam. Gleichzeitig ist der Markt im Wandel, was national genauso wie international Konzernstrukturen begünstigt. Vor allem im Live- und Recorded Bereich ist dies sichtbar und der Verlust der kulturellen Vielfalt wird heraufbeschworen. Verbandsübergreifend analysieren wir die aktuellen Entwicklungen und diskutieren Modelle, die das Ökosystem aus klein und groß vital halten können. Was brauchen unabhängige Labels und Veranstaltende, welche Rolle können die Konzerne spielen und welche Stellschrauben hat die Politik, um kreative Strukturen und den „Circle of Live“ langfristig zu stärken? 


Imagine all the people. Was brauchen unsere Leute in der Arbeitsrealität?, Panel des Forums Veranstaltungswirtschaft, EAST Olive & Pepper

13:30 bis 14:30 Uhr

Moderation:
Johannes Everke (BDKV e.V. / Geschäftsführer)

Speaker*innen:
Marion Schöne (Olympiapark München / CEO)
Marcus Pohl (isdv. e.V. / 1. Vorsitzender)
Barbara Loth (Rechtsanwältin für Arbeitsrecht)

„Imagine togetherness“ in den Jobs: wie können wir in der Veranstaltungswirtschaft besser zusammenarbeiten? Welche Hürden bestehen für Diversität und die Integration aller? Braucht es neue Arbeitszeitmodelle und welche Rahmenbedingungen müssen wir für Selbständige schaffen? 

Die Veranstaltungswirtschaft tickt anders – mit besonderen Geschäftsmodellen, unregelmäßigen Einsatzzeiten und viel Projektarbeit. Damit tun sich nicht nur Gesetzgeber und Behörden schwer. Wir durchleuchten, was und wozu sich einiges ändern muss, damit wir rechtssichere Bedingungen schaffen, ein attraktiver Arbeitsmarkt bleiben und neue Talente anziehen können. 


1.800 Festivals. Eine Studie. Was die Festivalstudie über Musik, Publikum und Perspektiven zeigt, East Bacardi Lounge

14.45 Uhr – 15.45 Uhr

Imagine Tog­e­ther­ness: Wie wir die Zukunft der Live­mu­sik sichern: Ein solidarisches Modell zugunsten von Clubs, Künstler*innen und Veranstaltenden Session, East Hotel / Olive + Pepper
16.00 – 17.30 Uhr

Moderation:
Daniel Koch, Freier Journalist

Speaker*innen:
Benjamin Fischer, Frankfurter Allgemeine Zeitung / Wirtschaftsredakteur
Pamela Schobess, Gretchen, LiveKomm / Vorstandsmitglied
Berthold Seliger, Berthold Seliger – Büro für Musik, Texte und Strategien / Geschäftsführer
Carsten Brosda, Hamburger Senat, Senator der Hamburger Behörde für Kultur und Medien
Christopher Annen, Pro Musik / Vorstandsmitglied
Martin Rabanus, MdB, SPD, Sprecher der SPD-Arbeitsgrupper Kultur und Medien
David Schliesing, MdB, Die Linke
Detlef Schwarte, Reeperbahn Festival / Direktor
Karsten Schölermann (DE), Bundesstiftung LiveKultur / Vorstandsmitglied
Felix Grädler, Bundesstiftung LiveKultur, halle02 GmbH
Isabel Roudsarabi, Höme Mitgründerin & Geschäftsführerin @ Höme

Einerseits Superstars, Stadionshows und Spitzenpreise für Konzerttickets. Andererseits Konzertabsagen, Clubsterben und ein Feuerwerk der Nebenkosten – die Geschäftsgrundlage an der Basis der Kultur für Konzerte steht unter massivem Druck.

Dem Vorschlag einer Internet-Steuer folgend, mittels Umverteilung dank einer Ticket-Tax wie in Frankreich auf eine staatliche Regelung zu setzen? Könnte die Verpflichtung einer Abgabe auf Konzerttickets ähnlich wie die Filmabgabe für Kinos das Problem der Ungleichheit beheben? Oder frei nach dem Motto ‚Imagine Togetherness‘ eine neue Idee wagen: Der Live Music Fund Germany. Eine Initiative aus der Branche für die Branche.

Ein Fonds, inspiriert vom britischen Music Venue Trust, der kleine Spielstätten und Festivals, Newcomer:innen und unabhängige Veranstalter:innen absichert – solidarisch co-finanziert von jenen, die vom Boom profitieren.

Eine Gesprächsrunde mit Teilnehmenden aus Politik, Wirtschaft, Veranstalter:innen und Künstler:innen. Zur Debatte steht, wie ein solcher Fonds funktionieren kann, welche Hürden zu nehmen sind – und warum es genau jetzt einen „Circle of Live“ braucht.