Die Clubkultur leidet: Kostendruck bedroht kulturelle Vielfalt in Deutschland

Bundesweite Erhebung von Branchenzahlen liefert alarmierende Ergebnisse

Der Bundesverband der Musikspielstätten LiveKomm hat gemeinsam mit einigen größeren  Landesverbänden (u. a. Berlin, Hamburg, Köln) in einer Erhebung ein aktuelles Lagebild der Clublandschaft gezeichnet. Die Ergebnisse sind alarmierend: Mehr als die Hälfte der Musikspielstätten hat angegeben, aufgrund des akuten Kostendrucks in den kommenden zwölf Monaten den Betrieb nicht ohne staatliche Unterstützung weiterführen zu können. Damit gerät die Clubkultur als ein Grundpfeiler der Musikbranche insgesamt ins Wanken, denn musikalische Experimente und Auftritte von Nachwuchskünstler:innen sind unter diesen Voraussetzungen nicht mehr finanziell darstellbar.

In ihrem Grußwort zur Nachtkultur-Konferenz „Stadt Nach Acht“ am 24.10. betonte Claudia Roth den kulturellen Wert der Clubkultur für Demokratie und Diversität in Deutschland. Rund eine Woche später zeichnen aktuelle Branchenzahlen der LiveKomm jedoch ein  bedrückendes Bild vom aktuellen Zustand der deutschen Clublandschaft. Für viele Musikspielstätten hängt der Fortbestand als Konzertbühnen für Nachwuchsmusiker:innen am seidenen Faden.

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Pressemitteilung: Tropfen auf dem heißen Stein: Aktuelle Förderprogramme decken kaum die Bedarfe der gebeutelten Clubs und Festivals

Clubs und Festivals leiden unter enormem Kostendruck, können aber, anders als die Hochkultur, kaum auf Förderung zugreifen. Die wenigen aktuellen Förderprogramme für die Szene sind zu gering ausgestattet, um dem riesigen Bedarf gerecht zu werden.

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Förderprogramm PlugIn – Technische Ausstattung von Musikclubs

Mit dem Programm PlugIn, entwickelt in Zusammenarbeit mit der Bundeskonferenz Jazz und der LiveKomm, legt die Initiative Musik ein neues Förderprogramm für Clubs auf. Ziel ist die Modernisierung von Aufführungstechnik. Möglich sind Zuschüsse von 900 EUR bis 15.000 EUR bei 10 bis 50 % der Ausgaben als Eigenanteil, es wird sowohl Neuanschaffung als auch Reparatur gefördert.

In Kürze können Livemusikspielstätten bis zu einer Kapazität von 2.000 Stehplätzen auf dem Portal der Initiative Musik Förderanträge stellen: Start ist der 3.6., 13 Uhr, die Antragstellung bis zum 28.6., 18 Uhr möglich. Es gilt das Windhundverfahren, die Anträge werden in der Reihenfolge ihres Einganges geprüft und bewilligt: Reicht eure Anträge also so zeitig wie möglich ein! Das Antragstool steht bereits vor dem Stichtag zur Verfügung. Infos werden direkt dort eingetragen, es wird keine Excel-Vorlagen für die Konzertlisten und den Finanzierungsplan geben.

Nutzt auch die Infocalls der Initiative Musik (über die Links gelangt ihr zur Registrierung für das jeweilige Datum):

Di, 21.05.2024, 15:30-17 Uhr
Fr, 24.05.2024, 11-12:30 Uhr
Di, 28.05.2024, 15:30-17 Uhr
Fr, 31.05.2024, 11-12:30 Uhr

Weitere Termine sind in Vorbereitung und werden zeitnah auf der Website kommuniziert. Dort sind zudem relevante Informationen wie die Programmbeschreibung und die FAQ zu finden.