Stellungnahme des Arbeitskreises Festival Kombinat der LiveKomm zum Fusion-Festival

Seit 1997 steht das Fusion Festival für einen kreativen und (sub)kulturellen Freiraum und ist damit Vorbild für viele neu entstandene Festivals in Deutschland. Gerade der durch diese Freiheit entfesselte künstlerische Ausdruck in kreativer Gestaltung motiviert seit Jahren im ganzen Land Kollektive von jungen Menschen dazu aktiv zu werden: künstlerisch, politisch, für eine freie, offene, faire, nachhaltige und debattenfreudige Gesellschaft. Diese Vorbildfunktion muss erhalten bleiben und das kann sie nur in einem geschützten Raum, auf den Publikum, Veranstalter*innen und alle dazwischen einen großen Wert legen.

Laut der Polizeiberichte (von 2014-2018) gab es auch aufgrund dieses geschützten und von vielen Menschen getragenen safe spaces keine nennenswerten, kritischen Vorfälle. Darüber hinaus lief die Zusammenarbeit mit den Behörden in den letzten Jahren beanstandungslos. Die vorgelegten Sicherheitskonzepte der letzten Jahre wurden von der Polizei akzeptiert. Eine höhere Präsenz von Sicherheitskräften oder gar eine örtliche Polizeistation, wurden in ihnen nicht als notwendig empfunden.

Der Arbeitskreis (AK) Festival Kombinat der LiveMusikKommission e.V. (kurz LiveKomm) vertritt die Interessen der 84 LiveKomm Festivals innerhalb des Verbands. Der Arbeitskreis sieht in den aktuellen Forderungen der Behörden in Mecklenburg Vorpommern eine gefährliche Symbolpolitik, die angesichts der politischen Entwicklungen, gerade in den ostdeutschen Bundesländern, ein falsches Zeichen setzt. Festivals sind gerade in ländlichen Gebieten einige der noch bestehenden Kultur-Orte, die den demokratischen Gedanken leben und vor Ort umsetzen. Vor allem die Drohung das Festival nicht zu genehmigen, weil sich unter den Festivalbesucher*Innen der Fusion angeblich eine hohe Anzahl gewaltbereiter Personen befinden soll, ist nicht nachvollziehbar.

Der Arbeitskreis FestivalKombinat der LiveKomm spricht sich nicht gegen bestehende Sicherheitsrichtlinien und Verordnungen aus, im Gegenteil: Die Sicherheit des Publikums und des Personals muss für Veranstalter*Innen oberstes Ziel bei der Durchführung einer Veranstaltung, wie der Fusion, sein.

Der Arbeitskreis FestivalKombinat fordert alle Beteiligten auf, schnellstens ein gemeinsames Sicherheitskonzept auf Basis der bestehenden Erfahrungswerte und der gesetzlichen Grundlagen zum Wohle aller Besucher*innen zu erarbeiten, zu beschließen und zu genehmigen.

Hamburg, den 10.05.2019

Der Arbeitskreis Festival Kombinat LiveKomm