Berlin, 18.02.2020. Ein Tag nach dem Fachgespräch im Bauausschuss erfolgte mit Abgeordneten aus fünf Bundestagsfraktionen die Gründung des Parlamentarischen Forums Nachtleben & Clubkultur. Die Gründungsmitglieder Erhard Grundl (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Klaus Mindrup (SPD), Caren Lay (DIE LINKE), Hagen Reinhold und Frank Sitta (beide FDP) und Kai Wegner (CDU) versammelten sich im Vorfeld des Jahresauftakts der Clubcommission Berlin im Festsaal Kreuzberg, um eine partei- und fraktionsübergreifende Austauschplattform im Bundestag für die Anliegen der bundesweiten Club- und Festivalszene zu installieren. Die Ursprungsidee zur Gründung entstand auf einer Podiumsdiskussion bei der Stadt Nacht Acht Konferenz im November 2019 zum Thema „Clubs als Anlagen kultureller Zwecke: Wie ändern wir die Baunutzungsverordnung?“ auf dem Berliner Holzmarktgelände.
Allein in den vergangenen 24 Monaten mussten neben dem So&So in Leipzig, dem White Rabbit in Freiburg und dem Scandale in Cottbus etliche Live-Musikspielstätten ihre Veranstaltungsbetriebe schließen. Eine Liste von Kulturstätten, deren Aktivitäten unfreiwillig endeten, führt quer durch das Bundesgebiet in größere Metropolen, als auch in kleinere Städte.
Die Mitglieder des neuen Parlamentskreises eint die Erkenntnis, dass Clubkultur über eine enorme gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung verfügt und über Ausschussgrenzen hinweg viele Handlungsbedarfe auf Bundesebene existieren.
Für derartige Formen der themenbezogenen Zusammenschlüsse bestehen bereits zahlreiche Gesprächskreise im Bundesparlament: von den Fußballfreunden des FC Bundestag, über das Forum für den Deutschen Wein bis zur Seenotrettung.
Die Bundestags-abgeordneten verständigten sich nach dem erfolgten Auftakt baldige Anschlusstreffen einzuberufen, um u.a. die aktuellen Handlungsfelder zur Baunutzungsverordnung anzugehen. Zudem sollen weitere Abgeordnete, denen Club- und Festivalkultur ein Anliegen ist, angesprochen und für das Forum gewonnen werden. Mit Cansel Kiziltepe (SPD) und Daniela Wagner (Bündnis 90/GRÜNEN) liegen bereits weitere Zusagen für eine Mitgliedschaft vor. Über 30 weitere Bundestagsabgeordnete der Fraktionen CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/GRÜNEN, LINKE und FDP stehen bereits auf der Interessentenliste des Parlamentskreises – Tendenz steigend. Letztlich wurde vereinbart, eine offizielle Anzeige beim Bundestagspräsidenten zur Auflistung dieser Austauschplattform zu erwirken.