LiveKomm bezieht Stellung auf der Frühjahrstagung in Würzburg

  • Vorstand präsentierte die Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl
  • Die Live Musik Kommission richtet Frühjahrstagung in Würzburg zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen aus

Die LiveKomm, der Bundesverband der Musikspielstätten, hat am 27. März im Jugendkul-turhaus CAIRO die diesjährige Frühjahrstagung durchgeführt. Der Verband beschäftigte sich zum einen mit dem politischen Standing von Clubs und Festivals, präsentierte zum anderen auch eigene Forderungen an die Parteien zur Bundestagswahl 2017.

Präsentation der Wahlprüfsteine

Die Wahlprüfsteine sind in die Bereiche „Kulturraumschutz“, „Abgaben“, „Spielstätten- und Netzwerkförderung“ sowie „Gesundheit und Prävention“ gegliedert.
So fordert der Bundesverband beispielsweise die Einrichtung einer eigenen Gebietskatego-rie „Kulturgebiet“ in der Baunutzungsverordnung (BauNVO). Kernpunkt dieser Forderung ist, dass dort die Nachtruhe nicht zwingend um 22 Uhr, sondern erst deutlich später gilt. Zudem sollte dort nachts ein Immissionsrichtwert von 70 dB(A) gelten.

Hinsichtlich der zunehmenden Abgabenlast für Musikspielstätten fordert der Bundesver-band Unterstützung seitens der Bundespolitik sofern möglich, und zwar zur Forderungen an die GEMA, bzgl. der Künstlersozialversicherungsabgabe, zur Forderung an die Kommunen zur Abschaffung der Vergnügungssteuer bei Kulturbetrieben, bis hin zu arbeitsrechtli-chen Anpassungen.

Im Bereich der „Spielstätten- und Netzwerkförderung“ fordert die LiveKomm einen Aus-bau der Förderung für Musikspielstätten und deren Netzwerken. Diese sollte ähnlich der Filmförderung auf Bundesebene realisiert werden. Für die Musikspielstätten in Deutschland sieht der Verband jährlich 30 Millionen Euro Bundesmittel für Förderprogramme und Aus-zeichnungen als gerechtfertigte Investitionssumme an.

In einer Forderung des Bereichs „Gesundheit und Prävention“ bietet sich die LiveKomm als Vermittler an und schlägt u.a. vor, das vielfach erprobte und anwendungsfertige Schu-lungsprogramm BEST des Bundesministeriums für Gesundheit und der LiveKomm, fortzu-führen. (Die Wahlprüfsteine sind diese Pressemeldung beigefügt).

Olaf Möller, politischer Sprecher der LiveKomm: „Die von uns präsentierten Forderungen wurden bereits Mitte Februar den im Bundestag vertretenen Parteien zugesandt. Diese haben nun bis Mai Zeit die Fragen zu beantworten und Stellung zu beziehen. Als Interessenvertretung von mehr als 400 Kulturakteuren ist diese Aktion der Wahlprüfsteine ein notwendiger und nur logischer Schritt“, so Möller. „Die einzelnen Bereiche wurden von den jeweiligen Arbeitsgruppen intern erarbeitet und stoßen auch bei branchennahe Verbänden bereits jetzt auf Interesse und Unterstützung.
Geplant ist die aufbereiteten Ergebnisse in Form eines Flyers zu veröffentlichen und in den Mitgliedsclubs- und Festivals auszulegen. Die Ergebnisse werden auch auf www.livekomm.org veröffentlicht.

Tagung zu „Musik & Haltung“

Bis zum Mittag hatten die Mitglieder und Netzwerke bei der Tagung in Würzburg die Ge-legenheit sich zu diesen Forderungen auszutauschen. So wurde beispielsweise auch das, mit der ISDV e.V., der Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft, erarbeitete Positionspapier „Scheinselbständigkeit in der Kreativwirtschaft“ präsentiert, welches in einem Forderungspunkt auch in die Wahlprüfsteine eingeflossen ist.

Der zweite Teil der Frühjahrstagung startet nach dem Mittag unter der Überschrift „Musik & Haltung“. Mit Referaten zum Thema „Grauzonenbands“ informierte Thorsten Hindrichs (Universität Mainz) und Michael Weiss (Agentur für soziale Perspektiven e.V.) die Teilnehmer über die Entwicklung von rechte Lebenswelten innerhalb der Popmusik sowie über die besorgniserregenden Entwicklungen im Deutschrock- und Popbereich.

Im direkten Anschluss erfolgte die Präsentation der von der LiveKomm begleiteten Umfra-ge zum Thema „Gleichstellung im Veranstaltungsbetrieb“. Die Ergebnisse unterstrichen die angenommene These, dass Frauen im Clubbereich noch seltener vertreten und auch, dass deren Wirkungsfelder eher im administrativen Bereich vorhanden sind. In der anschließen-den Diskussion sollten die Fragen geklärt werden, weshalb es in der Branche noch immer einen so starken „Gendergap“ gibt und wie diesem politisch, aber auch auf Verbands- und Betreiberinnenebene entgegengewirkt werden kann.

Abschließend waren die die Teilnehmer in der Gesprächsrunde „Stressfrei Feiern – Wie schütze ich mein Publikum?“ dazu aufgerufen, mögliche Lösungsansätze zu diskutieren und weitere Handlungsempfehlungen im Umgang mit sexuellen Übergriffen im Club und auf Festivals zu entwickeln. Hierfür wurden Vertreterinnen und Vertreter von Clubs und Festivals eingeladen, u. a. vom Kassablanca Jena, dem Conne Island aus Leipzig oder dem Brückenfestival in Nürnberg, die in diesem Bereich mit neuen Ansätzen oder mit Initiativen wie Awareness Gruppen arbeiten.

Pop- und Clubkultur hat schon immer einen gesellschaftspolitischen und sozialen An-spruch. Unsere Mitglieder betreiben die dafür wichtigen Orte, in denen Menschen die durch Kultur vermittelten Werte erfahren und in denen der Zusammenhalt und Zugehö-rigkeiten unabhängig von Alters- und Generationsgrenzen gestärkt und gefördert wird“, so Magnus Hecht, stellvertretener Vorsitzender der LiveKomm. „Die von uns behandelten Themen bei dieser Frühjahrstagung sind die an uns herangetragene Wünsche unserer Mitglieder. Als Verband und Interessensvertretung ist es daher notwendig darauf einzu-gehen und eine gemeinsame Position zu beziehen. Die besorgniserregenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und Europa, wie der zunehmende Rechtsruck und die soziale Verwahrlosung dürfen wir so als Kulturakteure nicht einfach hinnehmen“.

Insgesamt nahmen mehr als 60 Vertreterinnen und Vertreter der Club- und Festivalkultur an der Tagung teil.

Link zu den Presseinformationen und Fotos: https://www.dropbox.com/sh/dxcifjuolibtfs0/AAD9cca7kmvZaAguqVrLPExua?dl=0

Eingeschränkte Erreichbarkeit der Geschäftsstelle

Eingeschränkte Erreichbarkeit der Geschäftsstelle: Das Telefonproblem konnte nur teilweise gelöst werden. Aus einigen Mobilfunknetzen (wie bspw. Telekom) ist die Nummer in der Geschäftstelle nicht erreichbar. Bitte via Festnetz oder Email probieren.

SAVE THE DATE: LIVEKOMM FRÜHJAHRSTAGUNG

Werte Mitglieder der LiveKomm,

Clubs und Festivals sehen sich seit den letzten Jahren immer stärker mit gesellschaftspolitischen Themen konfrontiert. Doch wie sehr muss ich als Veranstalter*in Position beziehen? Reicht es mir, dass die Veranstaltung gut besucht ist und meine Kosten gedeckt? Oder erwartet mein Publikum von mir klare Bekenntnisse? Sollte ich mich Themen wie dem zunehmenden Rechtsruck in Europa, die Herausforderungen der Integration von geflüchteten Menschen, faire Arbeitsbedingungen oder der Sexismus-Debatte im Musik- und Veranstaltungsbereich stellen? Schließlich ist nicht jeder Club ein soziokulturelles Zentrum, oder doch? Wie viel Sozialarbeit kann ein Club und ein Festival leisten?

Oftmals ist der öffentliche Umgang mit der Vielzahl an Themen und die damit offenen Fragen für Club-und Festivalbetreiber*innen schwierig, da schnell die Befürchtungen existieren, seitens Publikum und Öffentlichkeit „in die falsche Ecke gestellt zu werden“.

Wir wollen mit Euch darüber reden und versuchen die Fragen zu beantworten sowie auch Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.

WANN: 27. MÄRZ 2017, ab 9:30Uhr

WO: CAIRO, Jugendkulturhaus Würzburg (Fred-Joseph-Platz 3, 97082 Würzburg)

Unser Programm:

„NETZWERKAUSTAUSCH“

9:30 – 10:15 Uhr
Infoworkshop zu kommenden Club – Förderprogrammen

10:30-12:00 Uhr
Treffen der bayrischen LiveKomm-Mitglieder

11:00 – 12:00 Uhr
Vorstandstreffen der LiveKomm Netzwerke

12:00 – 12:45 Uhr
Vorstellung Positionspapier
„Scheinselbständigkeit in der Kreativwirtschaft“
der ISDV & LiveKomm Allianz

-MITTAGESSEN-

„MUSIK & HALTUNG“

13:45 – 14:15 Uhr
Begrüßung des LiveKomm Vorstands
Aktuelle Informationen und Vorstellung der Wahlprüfsteine

14:15 – 15:00 Uhr
Impulsvorträge zum Thema Grauzonenbands

15:05 – 16:05 Uhr
Präsentation
„Umfrage zur Geschlechterverteilung in Musikspielstätten“
mit anschließender Diskussion

-KAFFEEPAUSE-

16:20 – 17:20 Uhr
„Stressfrei Feiern – Wie schütze ich mein Publikum?“
Umgang mit sexuellen Übergriffen im Club und auf Festivals
Gesprächsrunde

ANMELDUNG FRÜHJAHRSTAGUNG

Verpflegungspauschale: 10,- €
(vor Ort zu bezahlen)

Unterkünfte:
Es besteht die Möglichkeit Zimmer zur Übernachtung zu buchen.

www.wittelsbacherhoeh.de

wuerzburg.jugendherberge.de

Bei Interesse meldet Ihr Euch bitte direkt bei Steffen Deeg vom CAIRO: info@cairo.wue.de

First come, first served!

Die offizielle Einladung mit weiteren Infos zu den Panels bekommt Ihr in den nächsten Wochen.

Wir freuen uns auf Euch!

Bands wählen ihren Lieblingsclub – der BACKSTAGE Clubaward 2017

  • Onlinevoting gestartet
  • Preisverleihung findet am 5. April 2017 im Rahmen des Musikmesse Festivals in der Milchsackfabrik in Frankfurt statt

Frankfurt, Hamburg, Mannheim

Die Live Musik Kommission – Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V., Backstage PRO – das Profinetzwerk für die Musikszene und das regionale Netzwerk für Veranstaltungs- und Clubkultur in Frankfurt/Rhein-Main, Clubs am Main e.V. sowie das Musikmesse Festival Frankfurt haben erstmalig einen musikergestützten Clubpreis entwickelt, der den symbolischen Schulterschluss der Musikerinnen und Musikern mit den Clubbetreiberinnen und Clubbetreibern bilden soll. Präsentiert wird der BACKSTAGE Clubaward von den Hauptsponsoren IMG STAGELINE und NATURSTROM.

Im Rahmen des Musikmesse Festivals werden am 5. April in der Frankfurter Milchsackfabrik die besten Musikclubs aus Deutschland in drei verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Somit würdigt dieser Preis transparent und öffentlich diejenigen Akteure der deutschen Clubkultur, die sich über das Jahr mit Herzblut und Liebe für die Livemusik und die Musiker engagiert haben, und den auftretenden Künstlerinnen und Künstlern besonders gute und liebevolle Bedingungen geboten haben. Zudem soll die Veranstaltung als Branchentreff für die deutsche Clubszene und deren Dienstleister und Partner fungieren und orientiert sich so an dem Konzept der Frankfurter Musikmesse, die vom 5.-8. April stattfindet.

Das Voting Verfahren

Die teilnehmenden Bands, Musikerinnen und Musiker können seit dem 13. Januar ihre Stimme auf www.backstagepro.de/clubaward abgeben und für die Kategorien „Beste Nachwuchsförderung / Newcomerclub des Jahres“, „Backstage des Jahres“ und „Club des Jahres“ stimmen.

Im ersten Jahr des Votings setzt sich die Auswahl der zu wählenden Musikspielstätten aus den Nominierungen der LiveKomm und des Netzwerks Backstage PRO zusammen. Geplant ist jedoch, eine Nominierungsphase für die zukünftigen Preisverleihungen zu konzipieren, die eine breite Auswahl an Clubs ermöglicht.

Die Preise

In der Kategorie „Backstage des Jahres“ wird der Preis von den Firmen Thon und Gravity gestellt. Die Preisträger haben die Chance auf Equipment von jeweils 500 €. Der Preis in der Kategorie „Beste Nachwuchsförderung / Newcomerclub des Jahres“ sieht Equipment der Firma Shure im Wert von 1.000 € vor. Der Hauptpreisträger in der Kategorie „Club des Jahres“ darf sich über Equipment im Wert von 2.000 € freuen. Dieser Preis wird von der Firma Adam Hall (LDSystems / Cameo) zur Verfügung gestellt.

Auch die am Voting teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler haben die Chance auf einen Preis. So werden zwei Acts ausgewählt, die exklusiv den Abend der Preisverleihung musikalisch begleiten dürfen. Der Veranstalter garantiert beiden Acts jeweils eine Gage von 500 Euro sowie Equipment von IMG STAGELINE im Wert von jeweils 500 Euro.

O-Töne zum BACKSTAGE Clubaward

Dirk Brünner (Backstage PRO): „Als Betreiber eines Soziales Netzwerks für die Musikbranche und Live-Kultur freuen wir uns sehr darüber, mit der Livekomm und dem Musikmesse Festival zwei Partner gefunden zu haben, mit deren Hilfe wir die Idee einen Musiker getriebenen Clubawards sowohl online als auch offline optimal umsetzen können. Backstage PRO verfügt über eine sehr große Musiker- und Band-Community sowie eine umfangreiche Locationdatenbank. Der Backstage – Clubaward bietet die Möglichkeit, diese beiden Lager auf Augenhöhe zusammen zu führen und gegenseitige Wertschätzung zu unterstützen. Der Preis hat demnach eine symbolische Strahlkraft, und steht stellvertretend für alle, die tagtäglich unser kulturelles Spektrum mit Live-Musik und Nachwuchsförderung bereichern.“

Karsten Schölermann (LiveKomm): „Ein von Musikern gewählter Clubaward ist seit langem überfällig. Deshalb freuen wir uns sehr darüber, mit der Einbindung des Votings in das Musikerportal Backstage PRO und der Integration der Preisverleihung in das Rahmenprogramm des Musikmesse Festivals Frankfurt ideale Bedingungen für den Start dieses neuen Clubawards erhalten zu haben. Für uns ist dies vor allem der Versuch, den immerwährenden Schulterschluss zwischen Clubs und Musikerinnen zu verdeutlichen und zu intensivieren. Die hier zur Wahl stehenden Clubs sind zumeist die ersten Bühnen, die neuen Musikerinnen und -musikern eine Präsentations- und Experimentierplattform bieten. Beide sind somit essentielle Akteure am Beginn der Wertschöpfungskette der Musikwirtschaft. Dieser Preis soll das würdigen und geeignet transportieren. Natürlich mit einer richtigen Rock’n‘Roll-Preisverleihung und ordentlicher Unterstützung von den Herstellern unserer gemeinsamen Schlüsselprodukte aus den technischen und kulinarischen Bereichen.“

Wolfgang Weyand (Weyand Entertainment und Musikmesse Festival): „Die erstmalige Einbindung des Musikmesse Festivals in das neue Konzept der Musikmesse ging für uns und die Messe Frankfurt erfolgreich auf. Großartige Künstler lieferten sowohl auf den bereitgestellten Bühnen, wie auch in den Frankfurter Clubs tolle Konzerte. Die Idee einen Preis zu unterstützen, der die Akteure prämiert, die dies tagtäglich tun, finden wir interessant und unterstützenswert. Mit den branchenrelevanten Netzwerken Backstage PRO und der LiveKomm sehen wir einem spannenden Projekt entgegen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.backstagepro.de/clubaward

Die Firma IMG STAGELINE, die seit 25 Jahre Verlässlichkeit in der Bühnen- und Veranstaltungstechnik bietet und NATURSTROM, als einer der ersten unabhängigen Ökostromanbieter Deutschlands, haben sich wesentlich an der Realisierung des Preises beteiligt. Beide werden daher als „Headliner“-Partner geführt.

Backstage PRO ist ein Soziales Netzwerk für die Musikbranche. Die Plattform vereinfacht die Kommunikation zwischen den registrierten Teilnehmern und stellt Tools und Services zur Verfügung, um die Vernetzung der User zu vereinfachen. Hervorzuheben sei hier das Booking-Netzwerk, worüber jährlich bis zu 2000 Gigs vermittelt werden. Backstage PRO ist kostenlos nutzbar.

Clubs am Main e.V. ist das regionale Netzwerk für Veranstaltungs- und Clubkultur in Frankfurt/Rhein-Main. Als Regionalverband der LiveMusikKommission kümmert sich der Verein seit 2012 um die Kooperation und berufsständische Belange der kleinen und mittleren Musikspielstätten und Veranstalter in der Region.

Die LiveKomm (Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.) fördert und entwickelt die musikalischen Spielstätten sowie alles, was in ihnen passiert. (www.livekomm.org)

Das Musikmesse Festival findet vom 5. bis 8. April, parallel zur Musikmesse in Frankfurt am Main statt. Zahlreiche Konzerte und Live-Sessions, Auftritte von Stars und Szenegrößen in Bars, Clubs und Konzert-Locations, unzählige Partys sowie viele Überraschungsaktionen machen die gesamte Frankfurter City mehr denn je zur Musikmetropole.

Weitere Informationen

www.backstagepro.de/clubaward

http://www.livemusikkommission.de/backstage-clubaward-2017/

http://www.musikmesse-festival.net/

Förderprogramme zur technischen Erneuerung der Aufführungstechnik von Musikclubs starten 2017

  • Förderprogramm zur Digitalisierung der Aufführungstechnik wird weitergeführt
  • Eine weitere Million soll bei technischen Erneuerungen- und Sanierungsbedarfen helfen
  • Start der Programme für Frühjahr und Herbst 2017 vorgesehen

Werte Mitglieder,

am 23. November beschloss der Deutsche Bundestag ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der Rock-, Pop- und Jazzmusik in Deutschland, durch welches die bestehenden Strukturprojekte ausgebaut und inhaltlich zusammengeführt werden sollen. Hierfür wurden insgesamt 8,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Darin enthalten ist auch eine Million Euro zur Weiterführung des Förder-programms der Initiative Musik zur „Digitalisierung der Aufführungstechnik von Live-Musikspielstätten in Deutschland“(Digi-Invest).

Durch dieses Programm konnte im Jahr 2016 ein Fundament in 217 Clubs gelegt werden, welches ihnen ermöglichte, erstmalig digitale Ton-und Licht-mischpulttechnik in ihren Clubs zu installieren“ so Karsten Schölermann, erster Vorsitzender der LiveKomm. „Doch der Bedarf ist bei weitem in den Förderberei-chen nicht abgeschlossen. Das ergab u.a. eine gemeinsame Evaluation seitens der Initiative Musik und der LiveKomm, weshalb eine Fortführung und auch Ausbau des Digi-Invest Programms zwingend notwendig war“.

In der ersten Förderrunde 2016 konnten Musikspielstätten erstmalig auf digitale Aufführungstechnik umstellen. Dies sah die Ko-Finanzierung von Haupt-mischpulten, Lichtmischpulten sowie digitalem Showlicht sowie auch DJ-Set-ups vor. Die Weiterführung des Programms sieht nun auch die Förderung von peripherem digitalen Equipment, wie Lautsprechersystemen oder digitalen Endstufen vor. Start des Bewerbungszeitraums ist für den Oktober vorgesehen.

Neben dem Förderprogramm zur Digitalisierung der Clubs wurde ein weiteres Programm für April 2017 anberaumt. Für das Programm „Technische Erneuerungs- und Sanierungsbedarfe von Live-Musikspielstätten in Deutschland“ wurde bereits 2016 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kul-tur und Medien eine Million zur Verfügung gestellt. Diese soll vorrangig technische Anschaffungen für die Aufführungs- und Bühnentechnik fördern. Dies beinhaltet auditives- und visuelles Showequipment, Elemente der Bühnen- und Lichtanlagenkonstruktion aber auch die Bereitstellung von Backline-Technik. Der Start des Bewerbungszeitraums ist April. Die Bewerbungsphase wird wieder vier Wochen betragen.

Beide Förderprogramme der Initiative Musik wurden gemeinsam mit der LiveKomm konzipiert und dienen der Sicherung und Steigerung der kulturellen Vielfalt und der Programmqualität in Live-Musikclubs in Deutschland. Die Entscheidungen des Bundestags unterstreichen mit den Programmen, dass Musikspielstätten bundesweit auch von der technischen Seite eine kulturelle Rezeption und Bildung für ein anspruchsvolles Publikum auf internationalem Niveau gewährleisten.

Antragsberechtigt sind Live-Musikspielstätten mit einem festen Sitz in Deutschland, einer maximalen Kapazität von 2.000 Personen und mindestens 24 Live-Musik-Veranstaltungen im Jahr. Gefördert werden Anschaffungskosten zwischen 1.000 und 20.000 Euro mit einer gestaffelten Förderung in Höhe von 900 bis 10.000 EUR. Die Differenz muss als Eigenanteil getragen werden.

Die LiveKomm entwickelte die Konzepte und realisiert gemeinsam mit der Initi-ative Musik die Umsetzung der Förderprogramme. Die Informationen zum Antrags- und Vergabeverfahren werden für die Antragsteller zeitnah auf den Seiten der Initiative Musik und der LiveKomm verfügbar sein.

Es besteht auch das Angebot, zwischen Januar und März Info-Workshops vor Ort zu veranstalten (ab einer Teilnehmerzahl von 7 Personen). Bei Bedarf meldet Euch hierfür bei Christian in der Geschäftsstelle:
Mail: christian.ordon@livekomm.org
Tel.:  040 2351 8416

Weitere Infos findet Ihr im Newsletter der Initiative Musik , im LiveKomm INFOBRIEF oder über die Geschäftsstelle.

Bundestag beschließt großes Maßnahmenpaket für Rock, Pop und Jazz – Digitalisierungsprogramm wird fortgeführt

Aktuelle Pressemitteilung der Initiative Musik:

  • Rüdiger Kruse, MdB, Hauptberichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages: „Rock, Pop und Jazz brauchen spürbar mehr Raum in Deutschland.“
  • Bund stärkt Künstler, flankiert Leuchttürme und sichert Proberäume und Auftrittsbühnen
  • 8,2 Millionen Euro zusätzliche Förderung für Initiative Musik, LiveKomm, Reeperbahn Festival Hamburg, Pop-Kultur Berlin, c/o pop Köln und Deutsche Rockmusik Stiftung in 2017

Berlin, 23. November 2016

Um die Rock-, Pop- und Jazzmusik in Deutschland zu stärken, hat der Bundestag in seiner heutigen Sitzung beschlossen, die bestehenden relevanten Strukturprojekte auszubauen, inhaltlich zusammenzuführen und durch weitere zu ergänzen. Insgesamt 8,2 Millionen Euro stehen in 2017 für dieses Vorhaben zur Verfügung. Damit unterstreicht das Parlament die kulturelle Funktion der Rock-, Pop- und Jazzmusik als Ventil, Sprachrohr und Ideengeber des gesellschaftlichen Lebens.

Finanziert wird dies aus den vor zwei Wochen von der Koalition in ihren Beratungen zum Bundeshaushalt 2017 beschlossenen zusätzlichen Mitteln zur Kulturförderung, womit in kommenden Jahren zusätzliche 660 Millionen Euro für die Kulturförderung zur Verfügung stehen werden.

Rüdiger Kruse (CDU), Hauptberichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages: „Die große Koalition im Bund zeigt mit diesem Beschluss ihre hohe Wertschätzung für Kultur in Deutschland. Neben der Bewahrung großer kultureller Schätze ist die Stärkung der Kultur vor allem eine Investition in die Zukunft unseres Landes. Wir können derzeit erleben, was passiert, wenn kulturelle Bildung vernachlässigt und der Kunst in unserer Gesellschaft zu wenig Raum gegeben wird. Dem müssen wir in Deutschland entgegentreten.

Zur Umsetzung des Beschlusses wird der Etat der Initiative Musik, der zentralen Export- und Fördereinrichtung für Rock, Pop und Jazz in Deutschland, gegenüber dem Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2017 mit zusätzlich 4,1 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Förderprogramme zur Künstler- und Infrastrukturförderung wie auch der Spielstättenprogrammpreis APPLAUS profitieren davon zu 100 Prozent. Das durch die Initiative Musik mit Unterstützung der LiveMusikKommission, dem Verband der Musikspielstätten in Deutschland, umgesetzte Digitalisierungsprogramm für die Musikclubs der Republik erhält ebenfalls zusätzliche Unterstützung, um die kulturelle Vielfalt und die Auftrittsmöglichkeiten junger wie etablierter Künstler in den Ballungszentren wie in den Flächengebieten zu sichern.

Als die zentrale Plattform für Musik und Technologie in Europa wird das Reeperbahn Festival gestärkt. Zusätzliche Gelder bekommen darüber hinaus die als Nachwuchs-Sprungbrett renommierte c/o pop in Köln und das Musicboard Berlin mit seinem neuartigen Festivalformat an der Schnittstelle von Pop und Kultur. Die jazzahead! in Bremen, erfährt frühzeitig eine Absicherung für 2018. Und schließlich können durch die zusätzliche Förderung der Deutschen Rockmusik Stiftung Proberäume für Musikerinnen und Musiker in Deutschland ausgebaut werden.

Mit diesem Maßnahmenpaket sollen die wichtigen Akteure von Rock, Pop und Jazz gemeinsam aktive Angebote für Musikerinnen und Musiker realisieren. Damit kann die kreative Energie unserer jungen Künstlerinnen und Künstler besser zum Erfolg gelangen. Die dafür notwendigen Strukturen zu schaffen und zu stärken und ihnen auf diese Weise den Raum zur Entwicklung und Professionalisierung zu ermöglichen, ist ein notwendiger Baustein der deutschen Kulturförderung“, resümiert Rüdiger Kruse.
Die Nachwuchsförderung, die Sicherung von Kommunikationsplattformen, von Auftrittsmöglichkeiten und internationalen Festivals ebenso wie die Exportförderung durch nationale wie internationale Tourneen sind entscheidende Grundlagen, um die ökonomische wie künstlerische Basis der Kreativen zu stärken.

Durch die zusätzlichen Mittel können rund 400 Bands und Clubbetreiber in Deutschland neue musikalische Werke schaffen und in hoher Qualität vor Publikum aufführen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Initiative Musik, Prof. Dieter Gorny. „Mit dem Gesamtpaket zur Musikförderung in Deutschland werden unsere zentralen Leuchttürme, Publikumsfestivals wie Branchenevents, gefestigt und gemeinsam weiterentwickelt.“ Damit setzt der Bund einen klaren Schwerpunkt auf die lebendige Vielfalt der Musik: von den gefeierten musikalischen Pop- und Rock-Heroes bis zu den kraftvollen Ausnahmetalenten.

ausgewählte Statements der Partner

Die Initiative Musik unterstützt seit fast zehn Jahren professionelle Musikerinnen und Musiker. Sie brauchen Räume um ihre Kunst zu entfalten: experimentelle Gedankenräume, zeitliche wie finanzielle Freiräume wie auch Werkstätten und Bühnen um sich gegenseitig zu bereichern und zu entwickeln. Mit dem Ausbau unserer Förderprogramme und durch die Stabilisierung der Partner können wir die Strukturen für die Musikszene im ganzen Land spürbar verbessern.
Ina Keßler, Geschäftsführerin Initiative Musik

Wir haben mit der Fortsetzung des im vergangenen Jahr erstmals aufgelegten Digitalisierungsprogramms für Musikclubs einen Herzenswunsch erfüllt bekommen. Schließlich haben viele unserer Musikclubs gerade erst einen Teil ihrer Technik auf digitalen Standard umrüsten können. Dass darüber hinaus auch der seit vier Jahren existierende Programmpreis APPLAUS von einer auf zwei Millionen Euro erhöht wurde, erfüllt uns mit Stolz und Freude. In Zusammenarbeit mit der Initiative Musik und der BK Jazz können wir nun weiter und intensiver für bessere Auftrittsbedingungen für Musiker aktueller Musik sorgen. Große Klasse!
Karsten Schölermann, 1. Vorsitzender der LiveMusikKommission

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Initiative Musik gGmbH, Friedrichstraße 122, D-10117 Berlin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Michael Wallies
+49 (0)30 – 531 475 45 – 2 / michael.wallies@initiative-musik.de
www.initiative-musik.de

22 LIVEKOMM-MITGLIEDER RÄUMEN BEIM APPLAUS AB

applausAm 24.10.2015 wurde zum 4. Mal der der Spielstättenprogrammpreis für Rock, Pop und Jazz „APPLAUS“ in Köln verliehen. Von 64 Spielstätten und Veranstaltungsreihen aus insgesamt 13 Bundesländern waren 22 LiveKomm-Mitgliedsclubs.

Die APPLAUS-Programmpreise werden in drei Kategorien vergeben:

KATEGORIE I
Spielstätten, die im Jahr 2015 ein kulturell herausragendes Programm mit regelmäßig mehreren Livemusikveranstaltungen pro Woche angeboten haben, erhalten eine Urkunde sowie 25.000 Euro Förderung.

In der Kategorie I sind 11 von 20 Preisträgerinnen und Preisträgern LiveKomm-Mitglieder:

·         Stadtgarten, Köln, Nordrhein-Westfalen (Spielstätte des Jahres)
·         BIX Jazzclub gGmbH, Stuttgart, Baden-Württemberg
·         Café Central, Weinheim, Baden-Württemberg
·         Karlstorbahnhof, Heidelberg, Baden-Württemberg
·         Knust, Hamburg
·         Uebel & Gefährlich, Hamburg
·         Artheater, Köln, Nordrhein-Westfalen
·         GEBÄUDE 9, Köln, Nordrhein-Westfalen
·         Kulturclub schon schön, Mainz, Rheinland-Pfalz
·         scheune Dresden, Dresden, Sachsen

KATEGORIE II
Spielstätten, die im Jahr 2015 ein kulturell herausragendes Programm mit durchschnittlich mehr als einer Livemusikveranstaltung pro Woche angeboten haben, erhalten eine Urkunde sowie 15.000 Euro Förderung.
8 von 18 Clubs sind Mitglieder des Bundesverbands. Diese sind:

·       Golden pudel Club, Hamburg (Spielstätte des Jahres)
·         Gretchen, Berlin
·         SO36, Berlin
·         Tower Musikclub, Bremen
·         Goldgrube Kassel, Hessen
·         Zoom Frankfurt, Frankfurt am Main, Hessen
·         Zwischenbau / kulturkombinat gmbh, Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
·         Jazz Schmiede Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
·         WERK 2 Halle D, Leipzig, Sachsen

KATEGORIE III
Spielstätten und Veranstalterinnen und Veranstalter von Livemusikprogrammen, die im Jahr 2015 innerhalb fester Programmreihen mindestens 10 Livemusikveranstaltungen durchführten, erhalten eine Urkunde sowie 5.000 Euro Förderung.
In dieser Kategorie waren 3 von 26 Preisträgerinnen und Preisträgern, die sich über 5.000€ freuen konnten.

·         biegungen im ausland, Berlin, Berlin (Veranstaltungsreihe des Jahres)
·         Klubbar King Georg, Köln, Nordrhein-Westfalen
·         FRANZ MEHLHOSE, Erfurt, Thüringen

Der APPLAUS wird durch die Initiative Musik organisiert. Die Bundeskonferenz Jazz und die LiveKomm sind Partner des Preises und beratend in der Steuerungsgruppe vertreten.

LiveKomm Appell: SCHÜTZT DIE KULTUR UND RETTET DIE URBANE LEBENSQUALITÄT!

  • Musik ist kein Lärm, Musik ist Kultur und Kultur ist ein Grundwert!
  • Bands, Musikclubs, Open Air Veranstaltungen und deren Publikum dürfen nicht weiter in Randbezirke verdrängt werden
  • Emissionsgesetzgebung mit Augenmaß für belebte Innenstädte urbaner Metropolen

Im Bundesrat wird die Einführung des neuen Gebietstyps „Urbanes Gebiet“ und eine Anpassung der TA Lärm debattiert. Im Rahmen der Länderanhörung zur Änderung der Baunutzungsverordnung (BauNVO) und der TA Lärm scheint eine wünschenswerte Erhöhung der Immissionsrichtwerte für den neuen Gebietstypus unter dem Gesichtspunkt des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes zu hoch sein. Die Mehrzahl der Bundesländer steht einer Anhebung der Lärmwerte derzeit ablehnend gegenüber.

Im Rahmen der Bauplanungsrechtsnovelle 2016 fordern die Mitglieder der LiveKomm deshalb die verantwortlichen Politiker in den Bundesländern auf:

Passt die TA Lärm so an, dass ein geregeltes und gesetzessicheres Nebeneinander von Kultur und Wohnen in der Stadt möglich wird! Gemeininteressen sollten ÜBER Einzelinteressen von Anwohnern steht. Es darf nicht sein, dass durch Nahverdichtung in Innenstädten existierende Musikspielstätten verdrängt werden, in dem neue Anwohner ihren Wunsch nach absoluter Ruhe in Ausgehviertel durchsetzen. Daher muss dies weitere Veränderungen des individuellen Schutzes im Bundesimmisionschutzgesetzes mit sich bringen. Ein behördlicher Vorgang sollte erst eingeleitet werden, wenn sich eine organisierte Interessengruppe von mindestens fünf (Miet)Parteien beschwert. Des Weiterem muss im Rahmen einer Neuordnung der Baunutzungsverordnung (BauNVO) die Verlagerung der Messpunkte in das Wohnungsinnere beinhalten.

Durch strenge Nichtraucherschutzgesetze der Länder, welche die Schaffung von innenliegenden Raucherräumen nicht ermöglichen, wurden bereits vielerorts neue Nachbarschaftskonflikte geschaffen, welche Musikspielstätten wie Anwohner gleichermaßen belasten und die einige Spielstätten in eine existenzbedrohliche Lage brachten. Aktuell besteht die Gelegenheit für eine Korrektur dieser gesetzlichen Fehlentwicklung.

Stoppt die Verdrängung von Musikclubs! Schützt Kulturschaffende und deren Musikbühnen für die Künstler von heute und morgen! Kulturangebote müssen auch in Zukunft – genau wie der Sport – in Innenstädten Raum finden. Erhöht die zulässigen dB Werte in urbanen Innenstadtlagen in der TA Lärm!

Dieser Appell wird unterstützt von den folgenden Organisationen:

  • Clubkombinat Hamburg
  • Clubcommission Berlin
  • Club- und Kulturcommission Augsburg
  • Clubverstärker Bremen
  • Clubs am Main
  • Clubkollektiv Stuttgart
  • EventKultur Rhein Neckar
  • LiveKommbinat Leipzig
  • KlubKomm Köln
  • Klub Netz Niedersachen
  • Kulturliga Nürnberg
  • Rock.Büro SÜD | Verband für Popkultur in Bayern

… und vertreten die Interessen von mehr als 400 Musikspielstätten in ganz Deutschland.

Der Vorstand der Live Musik Kommission e.V.

Hintergrund

Parallel zur Einführung des neuen Gebietstyps „Urbanes Gebiet“ (oder „Mischgebiet der Innenentwicklung“) ist eine Anpassung der TA Lärm für dieses Gebiet von 63 dB(A) tags und 48 dB(A) nachts vorgesehen. Diese Werte liegen zwischen den Werten des Mischgebiets (60 dB (A) tags und 45 dB (A) nachts) und Gewerbegebiets (65 dB (A) tags und 50 dB (A) nachts).

Bedeutung hat die TA Lärm für Genehmigungsverfahren von Gewerbe- und Industrieanlagen sowie zur nachträglichen Anordnung bei bereits bestehenden genehmigungsbedürftigen Anlagen – und damit auch für die Existenz bestehender Musikclubs und die Neuansiedlung von Musikspielstätten.

Zum Download
Positionspapier der LiveKomm: Kurltur(frei)räume stärken!

LiveKomm Appell: SCHÜTZT DIE KULTUR UND RETTET DIE URBANE LEBENSQUALITÄT!

 

Jahresmitgliederversammlung der LiveKomm wählt neuen Vorstand

  • Der geschäftsführende Vorstand wurde einstimmig wieder-gewählt
  • Drei neue Vorstände im erweiterten Vorstand
  • Neue Beitragsordnung sieht günstigeren Einstiegsbeitrag und Aufnahme von Spartenverbänden vor

Auf der am 22. September abgehaltenen Jahresmitgliederversammlung wurden die Delegierten der LiveKomm Netzwerke und Einzelmitglieder dazu aufgerufen einen neuen Vorstand zu wählen. Der geschäftsführende Vorstand wurde abermals einstimmig von den Mitgliedern wiedergewählt. Für die nächsten zwei Jahre leiten Karsten Schölermann (Knust, Hamburg) als 1. Vorsitzender, Magnus Hecht als stellvertretenden Vorsitzender, Olaf Möller (Clubcommission Berlin), als politischen Sprecher, sowie Axel Ballreich (Hirsch, Nürnberg) als Kassenwarts die Geschäfte des Bundesverbands.

v.l.n.r.: Axel Ballreich, Bernd Schweinar, Klaus Bossert, Olaf Möller, Julia von Wild, Karsten Schölermann, Dana Bauers, Andreas Koenecke, Magnus Hecht und Stefan Bohne
v.l.n.r.: Axel Ballreich, Bernd Schweinar, Klaus Bossert, Olaf Möller, Julia von Wild, Karsten Schölermann, Dana Bauers, Andreas Koenecke, Magnus Hecht und Stefan Bohne (Foto: LiveKomm)

 

Veränderungen gab es bei dem erweiterten Vorstand. Nach vier Jahren beendeten Steffen Deeg (Cairo Würzburg), Norbert Schütz (Clubverstärker Bremen) und Michael Schluff (Musa, Göttingen) ihr ehrenamtliches Engagement im Vorstand der LiveKomm. Weiterhin aktiv werden sich Dana Bauers (Landesverband für Populäre Musik und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Stefan Bohne (Artheater, Köln), Bernd Schweinar (Verband für Popkultur in Bayern e.V.) und Klaus Bossert (Tanzhaus West und Clubs am Main e.V.) um die Belange der Club- und Festivalkultur kümmern.

Neu in den Vorstand gewählt, wurden Julia von Wild (freie Kulturmanagerin und Clubverstärker Bremen e.V.), Andreas Koenecke (Clubkombinat Hamburg e.V.) und Steffen Kache (Distillery und LiveKommbinat Leipzig e.V.).

Julia von Wild: „Meine Steckenpferde sind Kulturpolitik, Nachwuchsförde-rung und Netzwerkarbeit, insbesondere auf internationaler Ebene. Hier möchte ich gerne die Arbeit der LiveKomm unterstützen und ausbauen und neue Projekte entwickeln. Meiner Meinung nach ist es unbedingt not-wendig, die nächste Generation Clubkultur wahr- und ernst zu nehmen und gemeinsam mit dem Nachwuchs Strategien und Ziele für eine zukunftsfähige, nachhaltige Livemusik- und Clubkultur zu entwickeln.

Andreas Koenecke: „Ich möchte dafür sorgen, dass weiterhin die Exper-tise des Landesverbandes Hamburg in Zukunft vermehrt auch in die Ar-beit des Bundesvorstands einfließt und dort die Interessen insbesondere von kleineren Musikbühnen gewahrt bleiben.

Steffen Kache: „Meiner Meinung nach geht die LiveKomm den richtigen Weg und ich habe nach 3 Jahren Mitgliedschaft ein sehr starkes Interesse daran, mein Wissen aus fast 25 Jahren Clubbetrieb einzubringen, um die Sache weiter voranzubringen.

Die Jahresmitgliederversammlung der LiveKomm findet seit nunmehr drei Jahren im Rahmen des Reeperbahn Festivals in Hamburg statt. Insge-samt stimmten 32 Delegierte aus 15 Bundesländern über Veränderungen in der Beitragsordnung ab, die eine Senkung des Einstiegsbeitrags sowie über die Aufnahme von Spartenverbänden vorsieht.

Neue Beitragsordnung (23.09.2016) zum Download
Bericht des Vorstands zum Download

LiveKomm fordert Umdenken bei Stadtplanungsprozessen: Politik muss Kulturräume weiter stärken!

Die LiveMusikKommission, der Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V. präsentiert am 23. September das Positionspapier „Kultur(frei)räume stärken!“ auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg.

Das Positionspapier beinhaltet Forderungen und Handlungsempfehlungen an die Kommunal- sowie Bundespolitik, um Belange eines attraktiven, sicheren und sozial inklusiven Nachtlebens zu berücksichtigen. Der Bundesverband LiveKomm bietet sich als Dialogpartner im Rahmen einer bundesweiten Debatte über moderne Stadtentwicklungspolitik an und möchte insbesondere neue methodische und instrumentelle Ansätze einbringen, die über das regulative Instrumentarium hinausgehen sowie Aspekte der Förderung und Entwicklung des urbanen Musik- und Kulturlebens umfassen.

So sehen die Forderungen auf kommunaler Ebene u. a. eine stärkere Integration von Musikspielstätten, Open Air – Flächen und Bandübungsräumen in Planungsprozesse zur Stadtentwicklung vor. Diese könnten in den Behörden ressortübergreifend (u.a. Stadtentwicklung, Umwelt, Bildung, Wirtschaft und Kultur) mit Hilfe von eigens eingerichteten Task-Force Gruppen besprochen und umgesetzt werden. Demnach müssten in den Behörden nicht zwingend neue Stellen geschaffen werden. Dieser Vorschlag zielt auf eine Verkürzung der Kommunikations – und Entscheidungswege.

Seitens der Bundespolitik begrüßt die LiveKomm die Überlegungen einer Neuordnung der Baunutzungsverordnung (BauNVO). Die so genannten „urbanen Gebiete“ sollten erhöhte Immissionswerte/db-Grenzen und die Verlagerung der Messpunkte in das Wohnungsinnere beinhalten. Betroffene Gebiete könnten als „Ausgehquartiere“ ausgewiesen werden, welche die Regelungen zur Nachtruhe breiter fassen könnten.

Des Weiteren befürwortet die LiveKomm den Vorschlag der SPD Fraktion im nordrhein-westfälischem Landtag („Lärmbewältigung in Großstädten – neue Strategien für attraktive Großstadtquartiere“), welcher sich für mehr Toleranz des „Freizeitlärms“ innerhalb zunehmender Nachverdichtung in den Metropolen ausspricht. Emissionen, so die Erläuterung im LiveKomm Papier, die durch Kultureinrichtungen entstehen, sind somit nicht als Gewerbelärm einzuordnen. Ähnlich wie in der aktuellen Debatte um Emissionen von Kindertageseinrichtungen oder Sportplätzen, müsse dies auch weitere Veränderungen des individuellen Schutzes im Bundesimmisionschutzgesetzes mit sich bringen. Das Bedürfnis Einzelner dürfe nicht höher bewertet werden als der Wunsch nach Entfaltung vieler Personen.

Karsten Schölermann (1. Vorsitzender der LiveKomm): „Unsere Musikspielstätten haben in vielen Bereichen den Ruf, reine Amüsierbetriebe und Vergnügungsstätten zu sein. So stehen beispielsweise Livemusik-Clubs innerhalb der Baunutzungsverordnung auf einer Stufe mit Spielhallen, Sex-Kinos und Wettbüros. Dies ist für uns nicht weiter hinnehmbar, weshalb dieses Positionspapier auch die Akzeptanz als Kulturbetriebe einfordert. Musikspielstätten sollten endlich als engagierte Institutionen der (Hoch)Kultur begriffen und dementsprechend auch rechtlich so behandelt werden.

Verfasst wurde das Positionspapier „Kultur(frei)räume stärken!“ vom LiveKomm Arbeitskreis „Kulturraumschutz“, welcher sich maßgeblich aus Mitgliedern der Landesverbände Hamburg (Clubkombinat Hamburg e.V.) und Berlin (Clubcommission Berlin e.V.) zusammensetzt.

Das LiveKomm Positionspapier wird auf der Podiumsdiskussion „Mission gesetzlicher Kulturraumschutz – Für einen gesetzlichen Bestandsschutz von Konzertklubs“ vorgestellt und mit Vertretern aus Politik, unter anderem mit Jochen Ott (2. Fraktionsvorsitzender der SPD im nordrhein-westfälischem Landtag), Marko Zaic (Kulturamt der Stadt Düsseldorf, Musikförderung) und Christian Goiny (medien- und haushaltspolitischer Sprecher und Clubbeauftragter der CDU, Berlin) sowie Akteuren der Clubkultur debattiert werden. Die Podiumsdiskussion findet am 23.09. um 17:30 Uhr im Boardroom des Arcotel Onyx (Reeperbahn 1) statt.

Die LiveKomm ist der Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland und repräsentiert aktuell 406 Musikclubs und Festivals in 100 Städten und Gemeinden. Unsere Mitglieder sind einer der größten Anbieter im Bereich der lokalen Kulturangebote, des städtischen Tourismus, der deutschen und internationalen Nachwuchsförderung und wirken als wichtiger Impulsgeber für die weiteren Bereiche der deutschen Kreativwirtschaft, auch innerhalb der Strategie der Bundesregierung für die Weiterentwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Positionspapier zum Download

Pressemitteilung zum Download