Jahresmitgliederversammlung in Hamburg – LiveKomm stellt sich neuen Herausforderungen

Die LiveMusikKommission, der Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V. (LiveKomm), blickt zufrieden auf die Herbsttagung in Hamburg zurück.

  • Mitgliederversammlung verabschiedet neues LiveKomm „Positionspapier GEMA
  • Vorstand zieht erstes Fazit zu den Ergebnissen der Musikwirtschaftsstudie
  • LiveKomm International Venue Breakfast wurde gut angenommen

Am 25.09. startete die LiveKomm erfolgreich ihre Herbsttagung mit ihrem erstmals durchgeführten International Venue Breakfast. Neben den Mitgliedsnetzwerken kamen auch Clubbetreiber und Festivalveranstalter aus Finnland, Belgien und Großbritannien zum frühen Networking Event.

Während der danach durchgeführten Mitgliederversammlung der LiveKomm wurden die Mitglieder gebeten, das auf Grundlage des Leipziger Papiers überarbeitete LiveKomm Positionspapier GEMA zu besprechen und gemeinsam zu verabschieden. Folgende Forderungen werden darin u.a. gestellt:

  • Kulturrabatt: Die LiveKomm fordert eine Relativierung und Erweiterung des GEMA Kulturrabattes. Diese müssen grundsätzlich auch für Spielstätten mit nicht gemeinnützigen Trägerschaftsmodellen zugänglich sein, wenn diese nachweislich kulturelle Aufbauarbeit leisten. Ein Anhaltspunkt für die Gewährung eines zusätzlichen Kulturrabattes sollten die Definitionen der LiveKomm sowie die über Jahre akzeptierte und praktizierten Kapazitätsgrenzen sein.
  • Änderung des Verfahrens bei neuen Tarifen unter Berücksichtigung der faktischen Monopolstellung der GEMA: Es muss so lange der alte Tarif gelten, bis ein neuer Tarif per Schiedsstelle oder Gericht endgültig ausgefochten ist, durch Änderungen im Urheberrecht.
  • Bei umsatzbezogenen Tarifen: Berechnungsbasis sollte stets der real erzielte Eintrittserlös sein. Die Mehrwertsteuer darf nicht Bestandteil einer Bemessungsgrundlage sein.
  • Ausweitung der Mengenrabatte sowie realistische Anpassung von Rahmenbedingungen in allen GEMA-Tarifen.
  • Zu den politischen Forderungen zählt eine Grundsatz-Diskussion über die Angemessenheit der GEMA-Tarife, insbesondere auch die GEMA-Forderung nach 10% der Brutto-Türeinnahmen einer Veranstaltung.

Des Weiterem wurden die Ergebnisse der am 23.09.2015 veröffentlichten Musikwirtschaftsstudie vorgestellt und diskutiert. Die Studie zeigt, dass Musikclubs zwar 28,3 % aus dem Verkauf von Tickets generieren, jedoch 28,5 % für die Abgaben an die KSK (2,7%) und die Künstlerhonorare (25,8%) abgeführt werden.

Karsten Schölermann (1. Vorsitzender der LiveKomm) sieht sich in seiner Annahme bestätigt, dass durch die Studie ermittelten Zahlen belegt werde, dass „…konzertnahe Fremddienstleistungen, wie Technik, Personal, etc. mit Einnahmen aus der Gastronomie quersubventioniert werden müssen.“

Einen weiteren Teil der Mitgliederversammlung bildete der Bericht des Vorstands, in dem über die aktuellen Ergebnisse der Arbeitsgruppen sowie über die zukünftigen Projekte und Erfolge in den Netzwerken vorgestellt wurden. Hier präsentierte u. a. das Clubkombinat Hamburg ihre neue „Fairtix“ Kampagne. Zur anschließenden Diskussion standen neben dem LiveKomm Positionspapier auch die Überlegungen, die Beitragsordnung zu reformieren und sich auch Spartenverbänden zu öffnen.

Insgesamt nahmen mehr als 35 Delegierte an der Jahresmitgliederversammlung teil.