GREEN.LIVE.CULTURE

“Deutschland hat sich im Rahmen des Klimaschutzgesetzes verpflichtet, bis 2030 den CO2-Ausstoß um 55 % zu reduzieren. Damit diese Ziele erreicht werden, sind alle gesellschaftlichen Bereiche aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten. Im Kunst- und Kulturbetrieb und bei vielen Kulturschaffenden gibt es bereits seit Jahren und auch während der Corona-Pandemie, die die Kultur- und Kreativwirtschaft stärker getroffen hat, als die meisten anderen Branchen, eine hohe Eigenmotivation, Klimaschutz in ihrer Branche voranzutreiben.”

Das Ziel der Musikbranche muss die ökologische und zukunftsfähige Kulturproduktion, -präsentation und -distribution sein. Das heißt, nachhaltig die Decarbonisierung / Klimaneutralität sowie die Umstellung auf saubere Energie in den Kulturbetrieben voranzutreiben.
Auf dieser Seite findet ihr diverse Leitfäden von Partner und Verbänden sowie weiterführende Informationen und Initiativen zum Thema Green-Live-Culture:


Leitfaden Klimaschutz Musikwirtschaft

Vorschläge für konkrete Maßnahmen – vieles klingt trivial ist aber so wichtig!

Klimaschutz als festen Bestandteil auf die Agenda setzen

  • Es ist hilfreich, eine Person im Team zu benennen, die alle Aktivitäten im Bereich des Klimaschutzes bündelt und für die Umsetzung verantwortlich ist. è ggf. auch Monitoring
  • Zu Beginn solltet ihr euch einen Überblick verschaffen, wie hoch eure Verbräuche sind, welche Maßnahmen bereits greifen und an welchen Stellschrauben noch gedreht werden kann. Denkt daran, hierbei handelt es sich um einen fortlaufenden Prozess.
  • Unterstützt für euch passende Kampagnen, Veranstaltungen und Organisationen in diesem Bereich.

Mobilität

  • Prüft, ob sich Dienstreisen vermeiden lassen und wählt, wenn passend, digitale Meeting-Alternativen.
  • Vermeidet Inlandsflüge, steigt wenn möglich auf Bahnreisen um und nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel.
  • Wenn es keine Alternative zum Fliegen gibt, dann zahlt für die CO2-Kompensation. Aber bedenkt, keine Kompensation ist so gut wie der tatsächliche Verzicht auf das Fliegen.
  • Überlegt euch Anreize für die Mitarbeitenden, um ihnen die Umstellung auf eine umweltfreundliche Mobilität zu erleichtern (z.B. Carsharing-System, Jobticket, Home-Office).

Strom, Heizung und Energieverbrauch

  • Wechselt zu Ökostrom aus erneuerbaren Energien. Orientierungshilfe verschafft das Grüner Strom Label.
  • Checkt eure Heizeffizienz.
  • Prüft die Möglichkeit der Installation von Solarzellen.
  • Behaltet potenzielle Stromfresser im Blick

Digitaler Fußabdruck und technische Geräte

  • Nutzt die Suchmaschine Ecosia und unterstützt so das Pflanzen von Bäumen.
  • Entscheidet euch bei eurer Website für einen Green-Hosting-Anbieter.
  • Hinterfragt euren Technikkonsum kritisch. Es muss nicht immer ein neues Gerät her, es gibt gute Second-Hand-Alternativen.
  • Lasst eure alten Gerate recyceln oder spendet sie.
  • Manche Geräte (z.B. Drucker) können auch gemeinsam im Team genutzt werden.

Office

  • Gutes Bespiel für „klingt trivial, ist aber so wichtig“ – Trennt euren Müll.
  • Bezieht Kaffee und Tee vorzugsweise aus fairem Handel und mit Bioqualität.
  • Nutz so häufig wie möglich wiederverwendbare Boxen für das Mittagessen.
  • Wiederauffüllbare Seifenspender können eine gute Alternative zu Einwegvarianten sein.

Papier, Kartonagen und Füllmaterial

  • Nutzt Recyclingpapier mit dem Siegel des Blauen Engels oder Papier mit dem FSC-Siegel.
  • Überdenkt euren Papierverbrauch und druckt möglichst wenig E-Mail-Korrespondenz aus.
  • Verwendet Briefumschläge, Füllmaterial, Kartonage und einseitig bedrucktes Papier mehrfach.

Eigenveranstaltungen & Meetings

  • Wählt Locations, die bequem mit dem ÖPNV erreicht werden können und legt diese Wegbeschreibung der Einladung bei.
  • Verzichtet auf Einweggeschirr und versucht, möglichst viel wiederzuverwenden
  • Versucht Verpackungsmüll so gut es geht zu vermeiden.
  • Setzt beim Catering auf lokale Bioprodukte und achtet auf die Saison
  • Überlegt, ob ihr das Catering komplett oder in großen Teilen vegetarisch und vegan gestalten könnt.

Zeigt eure Klimaschutzaktivitäten und inspiriert somit andere!

WEITERE LEITFÄDEN

GOOD PRACTICES

Good Practices Beispiele (Auszug Venues & Festivals)

Festivals:

Clubs:

Initiativen durch die Stadtverwaltungen:

Culture for Future, Stadt Dresden: https://www.dresden.de/de/kultur/culture-for-future.php

Ihr seid auch bereits auch in dem Bereich mit eurer Veranstaltung/eurem Venue weit fortgeschritten? Dann meldet Euch bei uns!

CO2-Rechner

Wie kannst du deinen CO2-Fußabdruck berechnen? Wir listen an dieser Stelle die wichtigsten Rechner auf. (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Nein, nicht die Füße still halten, den eigenen CO2-Fuß abdruck berechnen. Aber wie? In der Regel wird zwi schen CO2-Fußabdruck und ökologischem Fußabdruck nicht ausreichend unterschieden. Der CO2-Fußabdruck zeigt die CO2-Emissionen einzelner Personen oder gan zer Institutionen auf. Errechnet wird dabei nicht nur der Ausstoß von CO2, dem größten Klimakiller, sondern auch von anderen Treibhausgasen wie Methan. Der ökologi sche Fußabdruck gibt dagegen an, wie hoch der natür liche Ressourcenverbrauch ist, um Angaben zum persön lichen Lebensstil zu erhalten. Das beinhaltet Dinge wie Nahrung, Konsum, Abfall, Wohnen oder Mobilität. Er rechnet werden kann er beispielsweise durch das Global Footprint Network. Der CO2-Fußabdruck legt den Fokus hingegen auf die CO2-Emissionen; er ist damit nur eine Teilmenge des ökologischen Fußabdrucks. Er lässt sich durch verschiedene Rechner ziemlich akkurat berechnen – man muss nur ein wenig Geduld und Zeit mitbringen. 

Bundesumweltamt

Der Goldstandard aller CO2-Rechner stammt vom Bun desumweltamt. Er ist kostenlos für jeden und jede verfüg bar. Hier lässt sich ein Schnellcheck ebenso durchführen wie eine detailliertere Kalkulation. Der Anwendungsbe reich des Rechners liegt im privaten Wohn- und Lebens bereich und richtet sich an die Allgemeinbevölkerung. Gut ist hierbei, dass man seinen eigenen Fußabdruck mit dem Bundesdurchschnitt vergleichen kann und zudem Tipps an die Hand bekommt, wie man seine CO2-Bilanz verbessern kann. Der Rechner gibt dir einen guten Über blick über deine Lebensweise: www.uba.co2-rechner.de

Julie’s Bicycle

Der Rechner mit dem Namen „Creative Green Tool“ von Julie’s Bicycle ist speziell für die Kunst- und Kulturindus trie entwickelt worden. Die NGO wird unter anderem vom Arts Council England und von der EU unterstützt. Der Rechner hat den Vorteil, dass schon Tausende von Daten durch ihn ausgewertet wurden und er daher sehr genau arbeitet. Allerdings braucht es ein wenig Geduld und vie le Informationen, um ein akkurates Ergebnis zu erzielen. Nichts für mal nebenbei. Der Rechner lässt sich nur als Mitglied nutzen, die Daten werden auf Englisch erfasst: www.juliesbicycle.com/reporting 

Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit

Adaptiert von Julie’s Bicycle hat das Aktionsnetzwerk Nach haltigkeit seinen eigenen Rechner entwickelt, der sich der zeit noch in der Betaphase befindet und ab Mitte März 2022 kostenfrei nutzbar sein wird. Er richtet sich ebenfalls speziell an die Kunst- und Kulturindustrie. In Qualität und Detailliert heit soll er mit dem Creative Green Tool von Julie’s Bicycle mithalten können: www.aktionsnetzwerk-nachhaltigkeit.de 

Artlogic

Der CO2-Rechner von Artlogic ist in erster Line für Museen und Galerien gedacht. Er ist kostenfrei über die Homepage der Gallery Climate Coalition abrufbar. Der Rechner ist ein fach zu nutzen, aber nicht so ausgefeilt wie der von Julie’s Bicycle. Er geht vor allem auch auf spezifische Eigenheiten des Museums- und Galeriebetriebes ein wie beispielsweise die Logistik von Schiffsfrachten und Verpackungsmodalitä ten. Um ihn anzuwenden, muss man sich vorher registrieren. Die Daten werden auf Englisch erhoben: www.galleryclimatecoalition.org/de/carbon-calculator

MFG 

Die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) hat als einzige einen CO2-Rechner für Film- und Fern sehproduktionen entwickelt. Der Rechner versucht mög lichst den ganzen Produktionsprozess abzubilden. Ausstat tung, Beleuchtung, Catering, Transport, Müllmanagement und Postproduktion – jeder Posten wird in die Kalkulation auf genommen, um ein möglichst präzises Bild des CO2-Fußab druckes zu bekommen. Der Rechner ist kostenfrei über die Homepage der MFG nutzbar: mfg.greenshooting.de 

Wo finde ich weitere Informationen? 

Schau einfach in unsere Nachhaltigkeits-Rubrik auf www.creativecity.berlin