„Jeden Winter zu?“ – zur aktuellen Lage von Musikclubs und Festivals

Hamburg, den 29.11.2021

Die Reise der Kultur durch die Pandemie war schon schwierig, für Livemusik und die Clubkultur ist sie ein Horrortrip. Und ein Ende nicht in Sicht. Die Lage zur Zeit? Nichts ist gut und wir alle wissen oder ahnen es. Symptomatisch steht hierfür die vermasselte Impfkampagne. Spürbare Folgen davon sind die echten und Pseudo-Lockdowns. Neben der wirtschaftlichen Belastung des Hin- und Her bei Schließungen und Wiedereröffnungen verstreut sich nun erneut das Personal. Viele Punkte wären zu nennen, aber alle führen zur Zusammenfassung: die Lage ist düster, und die Perspektive ist es auch.

Die Club- und Festivallandschaft ist solidarisch den Weg von Schließungen, strengen Kontrollen an der Tür, 2G oder 3G-Regelungen mit oder ohne plus und vielem mehr mitgegangen. Die Hilfen kommen an, auch wenn es noch immer schmerzende Lücken gibt (Soloselbstständige mit Lebenshaltungskosten und Mini-Jobber*innen steht erneut vor dem Nichts). Aber die Resilienz schmilzt dahin. Vor allem weil es scheinbar nicht einmal nach der Impfung eine wirkliche Perspektive gibt.

Nach bald zwei Jahren bewegen wir uns noch immer im Nebel.
Nach fast zwei Jahren stehen wir vor denselben Fragen:

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Koalitionsvertrag findet bei der Veranstaltungs- und Messewirtschaft geteiltes Echo

Fällt die Veranstaltungswirtschaft durch das Netz?

Am härtesten von der Pandemie betroffener Wirtschaftszweig wird im Koalitionsvertrag nicht erwähnt

 

Am 24. November haben die zukünftigen Regierungsparteien ihren Koalitionsvertrag veröffentlicht. In der Veranstaltungswirtschaft fand er ein geteiltes Echo.

Zufrieden sind lediglich die Kulturveranstalter, die davon profitieren werden, dass die Kultur und Kreativwirtschaft einen eigenen Ansprechpartner in der Regierung erhalten soll. Auch die Neustart Kultur-Programme sollen fortgeführt werden, Musikclubs sollen als Kulturorte behandelt werden und die internationale Kulturpolitik gestärkt werden soll.

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Forum Veranstaltungswirtschaft warnt vor Gefährdung von Existenzen

Hamburg, 16. November 2021 – Für niemanden kann die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie überraschend sein. Die Ärzteschaft warnt davor seit Wochen. Die Unternehmen der
Veranstaltungswirtschaft stehen damit vor demselben Dilemma wie vor 12 Monaten. Dabei wird ein erneuter Lockdown von allen Politikern als unnötig und vermeidbar betrachtet. Stattdessen sind die meisten Präventivmaßnahmen wie zum Beispiel etwa kostenlose Tests sowie Impfkampagnen und nachdrücklichere Aufklärung von Impfverweigerern eingestellt worden. Einzig bei Veranstaltungen scheint man sich schnell einig zu sein. Wieder sollen pauschal alle Veranstaltungen untersagt oder nur mit Kapazitätsbegrenzungen stattfinden, beklagen die Vertreter der sechs maßgeblichen Verbände des Wirtschaftsbereichs, die sich im Forum Veranstaltungswirtschaft zusammengeschlossen haben.

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Musikwirtschaft und Politik lichten gemeinsamen Anker

Nach Bundestags- und Berlin-Wahl lud das Forum Musikwirtschaft am gestrigen Abend die Vorstandsmitglieder ihrer Verbände und Vertreter der Politik zu einem Get-Together auf das emissionsfreie Solarboot SunCat in Berlin. Das Get-Together diente der Vorbereitung eines Schulterschlusses aller Branchen des Wirtschaftsbereichs und bot darüber hinaus Impulse aus der Politik. Im Vorfeld der diesjährigen Most Wanted: Music-Konferenz nutzte das Forum Musikwirtschaft die Gelegenheit, seine Gäste über seine Arbeit zu informieren und ihnen Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch sowie mit Politikern des BKM, BMF und BMWi zu geben.
Mehr in unserer Pressemeldung: https://bit.ly/3vMRzwH
Ist möglicherweise ein Bild von 12 Personen und Personen, die stehen
Gruppenfoto v.l.n.r.: Daniel Knöll (SOMM), Patrick Oginski (IMUC), Wolfgang Schmidt (Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen), Jörg Heidemann (VUT), Dr. Florian Drücke (BVMI), Birgit Böcher (DMV), Prof. Jens Michow (BDKV), Dr. Günter Winands (Amtsleiter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), Sigrid Herrenbrück (BVMI), Karsten Schölermann (LIVEKOMM), Dr. Sandra Wirth (VUT), Frank Fischer (Leiter Referat VIA6 Kultur- und Kreativwirtschaft im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).
Foto: Christoph Mangler

NEUSTART KULTUR: PROGRAMM ZUM ERHALT UND ZUR STÄRKUNG DER MUSIKCLUBS WIRD FORTGESETZT

(Pressemitteilung der Initiative Musik)

  • Musikclubs können für 2022 in drei Kategorien bis zu 125.000 Euro erhalten
  • 17 Millionen Euro für die Fortsetzung des Programms zum „Erhalt und Stärkung der Musikinfrastruktur in Deutschland (Musikclubs)“
  • Antragsberatung und digitale Workshops starten am 18. Oktober 2021
    Montag (18.10.) Zoom-Meeting beitreten
    https://us06web.zoom.us/j/88098807427
    Dienstag (19.10.) Zoom-Meeting beitreten
    https://us06web.zoom.us/j/83274379013
  • Antragsverfahren startet am 20. Oktober 2021, 10:00 Uhr

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So bunt war’s beim Helga! Festival Award 2021

Im Rahmen des Reeperbahn Festivals fand am Donnerstagabend, den 23. September 2021, die Verleihung des achten Helga! Festival Awards im Imperial Theater statt. In fünf Kategorien wurden Festivals für ihre herausragenden Leistungen in 2020/2021 ausgezeichnet. Die diesjährigen Gewinner*innen des Helga! Festival Awards heißen:

  • WATT EN SCHLICK FEST – Bestes Festival (Public Choice)
  • Deichbrand Festival – Digitalstes Festivalfeeling (Jury-Entscheid)
  • SNNTG Festival – Produktivste Pause (Jury-Entscheid)
  • lunatic Festival – Flexibelstes Um-die-Ecke-Denken (Jury-Entscheid)
  • Rembert Stiewe, Markus Blanke, Franziska Pollin und das Forum Veranstaltungswirtschaft – Meiste Festivalpersönlichkeit (Gremium)

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Wahlprüfsteine der LiveKomm

Für diejenigen unter Euch, die noch unentschlossen sind, hier der Versuch einer Einordnung der Antworten der Parteien auf die Wahlprüfsteine der LiveKomm.
 
Alle vollständigen Fragen und Antworten findet ihr auf: www.livemusikkommission.de/livekomm/was-wir-wollen/

LiveKomm @ Reeperbahn Festival 2021

Das Programm steht, wenn auch etwas weniger als in den Vorjahren. Dennoch freuen wir uns Euch vom 22.-24.9. in Hamburg zum Reeperbahn Festival begrüßen zu dürfen.
Das RBF wird in 3G abgehalten und dem schließen wir uns an. D.h. ihr müsst Euch innerhalb unserer Konferenzräume an die AHA Regeln halten und euch vor Ort registrieren.

Der Zugang zum LiveKomm House ist nur über das Konferenzticket möglich.

Unser Programm im LiveKomm House (am 23.9.2021, La Yumba):
11 Uhr – Meet the LiveKomm
Lange Zeit konnten wir uns nur digital vernetzen, nun ganz real: Der Regeneration-Coffee gepaart mit Infos aus dem Verband. Die LiveKomm lädt Ihre Mitglieder und Interessierte Clubbetreiber:innen und Veranstalter:innen zum Branchen-Talk im LiveKomm House

12:30 Uhr – NFC, QR, RFID – ich mach das mit Zetteln – bin ich jetzt oldschool oder hintendran?
Digitalisierung in der Club- und Festivalbranche; Vortrag mit Erfahrungsaustausch ca. 1,5h

13:30– Die Szene in Zahlen: u.a. Präsentation der Clubstudie
via @Initiative Musik

Von uns gehostete Veranstaltungen:
23.9.
13:40 Uhr – Mutierte Festivals, Schmidt Theater
17:00 Uhr – HELGA AWARD, Imperial Theater
18:30 – Lesung Potzblitz 31 + 1 Erleuchtende Liebeserklärungen an meinen Liveclub, St. Pauli Kirche

Weitere Empfehlungen:

Mittwoch, 22.9.
18:30 Uhr – VPBY Network Brunch, Spielbude XL
Donnerstag, 23.9.
10:50 Uhr – Club Culture Reboot, Schmidtchen
12:40 Uhr – STAY ALIVE, Schmidt Theater
16:10 Uhr – Festival Season, Schmidt
17:40 Uhr – Alles von der Kunstfreiheit gedeckt?, EAST Conference Stage

Freitag, 24.9.
11:10 Uhr – Parliament Of Pop, Schmidt Theater
15:40 Uhr – Agency-Festivals – Booster für Musikstädte

In letzter Minute: Bundesgesundheitsminister will sich für die Veranstaltungswirtschaft einsetzen

Jens Spahn spricht mit dem Forum Veranstaltungswirtschaft

Hamburg, 20. September 2021 – In einer Telefonkonferenz hat das Forum Veranstaltungswirtschaft mit dem Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn, über nach wie vor mangelnde Perspektiven des Wirtschaftszweigs, Handlungsempfehlungen und das Erfordernis eines kontinuierlichen Dialogs zwischen dem Ministerium und der Branchenvertretung gesprochen. Spahn löste mit dem Gespräch ein Versprechen ein, welches er dem Forum bei einer kontroversen Podiumsdiskussion Ende August in Berlin gegeben hatte. Der Minister sagte zu, dass er sich für einheitliche Regelungen der Bundesländer zur Durchführbarkeit von Großveranstaltungen einsetzen werde. Er könne das aber nur anregen. Zwingen könne er die Länder dazu nicht.

Die Sprecher des Forums kritisierten, dass nicht nachvollziehbar sei, dass es zwar für die Bundesliga einheitliche Verordnungen gäbe, Kultur und Wirtschaftsveranstaltungen aber immer noch mit einem
Flickenteppich unterschiedlichster Regelungen konfrontiert seien. Sie machten dem Minister verständlich, dass auch der Veranstaltungsbetrieb in gleicher Weise auf bundeseinheitliche Regelungen angewiesen sei.

Zum Thema 2G/3G sagte der Minister, dass er 3G grundsätzlich präferiere. In geschlossenen Räumen sehe er aber vorerst keine Alternative zur 2G-Regelung. Die vom Forum Veranstaltungswirtschaft mit der Gesprächsführung beauftragten Verbandsvertreter Marcus Pohl (ISDV) und Prof. Jens Michow
(BDKV) wiesen darauf hin, dass durch 2G immer noch ein Großteil des Publikums ausgeschlossen werde. Der Schwarze Peter einer Entscheidung zwischen 2G und 3G könne daher nicht auf Künstler und Veranstalter abgeschoben werden. Die Forderung, 3G auch indoor als ausreichend zu
betrachten, ließ sich im Gespräch allerdings nicht durchsetzen. „Vier von fünf Erwachsenen sind geimpft“ konterte Spahn. Damit könne man Veranstaltungen auch unter 2G durchführen.

Die Problematik, dass man von den Arbeitnehmern insbesondere der Dienstleister bei Veranstaltungen keine Impfnachweise verlangen könne, war dem Minister natürlich bekannt. Man könne ihr nach seiner Meinung aber nur durch mehr Werbung für die Impfung begegnen. Für das Forum Veranstaltungswirtschaft war das Gespräch der längst überfällige Auftakt eines Diskurses des Ministeriums mit der Branche. „Wie kein anderes Ministerium ist das BGM unseren wiederholten Gesprächsangeboten in den vergangenen Monaten stets aus dem Weg gegangen. Auch wenn die Karten in den kommenden Wochen und wohl sogar Monaten völlig neu gemischt werden, haben wir die Tür zum Ministerium nun endlich zumindest einen Spalt geöffnet. Nach der Wahl werden wir dann hoffentlich endlich in einen dauerhaften Dialog eintreten können“, sagt Marcus Pohl, Vorsitzender der ISDV.

Jens Michow, Präsident des BDKV, ergänzt: „Ich hatte keine großen Erwartungen an dieses Telefonat. Aber wenn Minister Spahn bei dem noch anstehenden letzten Gespräch dieser Regierung mit den
Regierungschefs der Länder zumindest die Schaffung einheitlicher Öffnungsszenarien für Großveranstaltungen und dazu die Einrichtung einer Arbeitsgruppe der Länder anregt, wäre das eine wertvolle Unterstützung unseres laufenden Dialogs mit den Bundesländern.”

Aufruf zur Impf-Aktionswoche #hierwirdgeimpft der Bundesregierung

Auch wenn es aktuell in einigen Bundesländern noch immer keinerlei Perspektive gibt, indoor wieder Tanzveranstaltungen durchzuführen ohne Personen auszuschließen oder wirtschaftlich zu arbeiten, so möchten wir Euch, die Mitglieder der LiveKomm dazu aufrufen, die Aktion #HierWirdGeimpft der Bundesregierung zu unterstützen.
 
Von 13. bis 19. September 2021 sollen für alle Bürgerinnen und Bürger schon jetzt vorhandene Impfangebote sichtbarer werden. Wir möchten daher unsere Mitglieder bitten uns dabei zu helfen, diesen Aktionen und Angeboten eine große Aufmerksamkeit zu verleihen. Denn eines ist klar, erst wenn die Impfquote hoch genug ist, erst dann können wir wieder unter „normalen“ Bedingungen veranstalten und unsere Gäste wieder unbeschwert abgehen!
 
Alle Infos dazu findet ihr hier:
www.hierwirdgeimpft.de
Dort können Impfangebote auf einer Deutschlandkarte eingesehen und hilfreiche Tipps zur Organisation einer Impfaktion vor Ort abgerufen werden.