Konzert-Zahlen 2024: Mega-Events boomen, Clubkonzerte stagnieren

Die Bundesstiftung LiveKultur will mit dem innovativen Live Music Fund Germany einen Ausgleich schaffen

Die jüngst von der GEMA veröffentlichten Zahlen zur Konzertlandschaft 2024 liefern auf den ersten Blick ein positives Bild: Über 70 Millionen Besucher*innen bei 250.000 Konzerten bedeuten ein neues Allzeithoch – mehr Menschen als je zuvor haben in Deutschland ein Konzert besucht. Immerhin 63 % der Besucher*innen und somit der größte Teil, nämlich über 44 Millionen besuchten dabei Konzerte in Clubs mit einer Kapazität von bis zu 2.000 Besucher*innen.

Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar: Das Fundament der Livemusik bleibt geschwächt, während Großevents boomen.

„Die Zahlen sind ein Weckruf mit zwei Botschaften: Ja, Livemusik lebt – aber sie wird an der Spitze fetter und an der Basis dünner,“ sagt Felix Grädler, Vorstand der Bundesstiftung LiveKultur sowie der LiveKomm. „Wir brauchen jetzt gemeinschaftliche Modelle wie den Live Music Fund Germany, um das Gleichgewicht im Ökosystem Livemusik wiederherzustellen.“

Clubkonzerte stagnieren – Großevents explodieren

Laut GEMA fanden über 91 % aller Konzerte im Jahr 2024 in Spielstätten mit maximal 500 Besucher*innen statt – das sind rund 228.842 Konzerte. Trotz eines leichten Zuwachses gegenüber 2023 liegt dieses Segment noch immer 5,9 % unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Gleichzeitig haben Mega-Konzerte mit über 50.000 Besucher*innen um 56 % zugelegt – das stärkste Wachstum aller Größenklassen.

Besonders alarmierend: Im Cluster „bis 500 Besucher*innen“ liegt die durchschnittliche Besuchendenzahl pro Konzert bei nur rund 122 Personen – deutlich unter einer wirtschaftlich tragfähigen Auslastung. Man könnte also auch sagen, dass die Live-Landschaft aus Grassroot-Konzerten besteht, bei denen niemand ausreichend verdient. Das unterstreicht, wie dringend dieser Bereich strukturell gestützt werden muss. Denn ohne kleine Konzerte, mit denen Newcomer zu kommenden Stars heranwachsen, werden auch Großevents künftig weniger werden – der „Circle of Live” wird zerstört.

„Diese Schieflage kann auf Dauer nicht gutgehen. Die Stars von morgen stehen in den Clubs von heute – aber genau dort fehlen die Mittel, um Risiken einzugehen und Newcomer*innen zu fördern,“ so Karsten Schölermann, der Vorsitzende der Bundesstiftung Livekultur.

Neuer Finanzierungsansatz: Der Live Music Fund als Antwort aus der Branche

Die Bundesstiftung LiveKultur arbeitet gemeinsam mit der LiveKomm, dem Bundesverband der Musikspielstätten, und anderen Branchenverbänden und Veranstalter*innen aus der Livemusikbranche an einem freiwilligen Gemeinschaftsfonds – dem Live Music Fund Germany. Er soll u. a. durch kleine Ticketabgaben bei Großkonzerten finanziert werden und gezielt Clubkonzerte, kleine Festivals und Nachwuchstourneen fördern. Dabei wollen v.a. die Ticketing-Anbieter einen Beitrag leisten – das Publikum kann sich optional daran beteiligen.

Wenn 228.000 kleine Konzerte das Rückgrat unserer Musikkultur bilden, brauchen wir eine wirtschaftliche Absicherung dieser Vielfalt. Die großen Player profitieren längst wieder – jetzt ist der Moment, in die Zukunft zu investieren“, erklärt Grädler.

Die Bundesstiftung ruft Politik, Ticketing-Plattformen und große Veranstalter*innen auf, sich am Aufbau des Fonds zu beteiligen. Erfreulich wäre es zudem, wenn sich auch Profiteure des „Live-Boom“, wie die GEMA, die auch dank steigender Erträge im Bereich „Live“ profitiert, am Fonds aktiv beteiligen und somit in den eigenen Nachwuchs investieren würden.

Denn die aktuellen Zahlen zeigen: Wer nur auf die Spitze der Pyramide setzt, riskiert das Fundament der Livemusik in Deutschland.

Hier finden sich die Ergebnisse der GEMA im Detail:

https://www.gema.de/de/aktuelles/song-economy/konzerte-in-deutschland-2024

Weitere Details zum Live Music Fund:

Investitionsstau abbauen: Live-Branche entwickelt Unterstützungsprogramme und Initiativen inmitten der Transformation

Clubs und Festivals unter immensem Kostendruck können entlastet werden dazu braucht es jetzt den politischen Rückenwind

Die LiveKomm, der Bundesverband der Musikspielstätten, begrüßt die zügige Zusammensetzung einer neuen Regierung. Damit verknüpfen wir als Branchenverband die Hoffnung auf eine vollständige gesetzliche Berücksichtigung von Musikclubs als Kulturorte und Wirtschaftsfaktor, die seit zwei Legislaturperioden umgesetzt werden soll. Insbesondere setzt die LiveKomm auf politische Unterstützung wichtiger Eigeninitiativen der Branche, die darauf abzielen, die existenziell bedrohliche Situation der Club- und Festivallandschaft zu verbessern. Denn trotz beeindruckender wirtschaftlicher Zahlen des Live Entertainments krankt der Motor der Liveszene, die kleinen Musikspielstätten, unter strukturellen Defiziten und stark gestiegenem Kostendruck.

Hamburg/Berlin, 13.05.2025 – Die Live Entertainment-Branche ist mit über 115 Millionen verkauften Tickets, einem jährlichen Gesamtumsatz von rund 6 Milliarden Euro und 70.000 Beschäftigten die wirtschaftliche Basis der drittgrößten Musikwirtschaft der Welt. Ihre Strahlkraft ist immens: Allein für den Tourismus ergeben sich durch sie jährlich 11,7 Mrd. Euro Umsatz. Die touristische Attraktivität etwa von Ballungszentren wie Berlin oder Hamburg ist primär ihrem vielfältigen Kulturangebot zu verdanken. (Vgl. Musikwirtschaftsstudie 2024)

Entscheidend für das Funktionieren der Livemusik-Branche ist der „Circle of Live“: Kleinen Künstler*innen, Nachwuchs und Experimenten kann eine Bühne geboten werden, weil die Einnahmen aus größeren Live-Veranstaltungen die Defizite dieser oft schlechter besuchten Konzerte kompensieren. So werden auf den kleinen Bühnen die Stars von morgen geformt. Jedoch ist der verfügbare finanzielle Spielraum seit jeher hier sehr klein, denn die durchschnittliche Umsatzrendite im Clubbereich liegt bei nur 3%. Der hohe Kostendruck durch immer höhere Mieten, mehr Ausgaben für Energie u.v.m. bedroht den „Circle of Live“ und lässt den Livesektor als Motor der Musikwirtschaft stark schwächeln. Dies gefährdet die Nachwuchsarbeit sowie die kulturelle Vielfalt in Deutschland und Europa.

Um diese Entwicklung zu ändern, bleiben die Förderprogramme für Musikclubs und Festivals der Initiative Musik wichtig; doch bemüht sich die Branche auch, mit eigenen Konzepten die Lage zu verbessern. Drei zentrale Maßnahmen seien nachfolgend benannt.

Mit kostenneutralem Investitionsfonds die energetische Nachhaltigkeit fördern

Durch Investitionen in ökologische Nachhaltigkeit lässt sich zugleich der akute Kostendruck absenken. Die Ausgaben für Energie sind eine sehr wichtige Stellschraube, insbesondere für kleine Spielstätten bis zu einer Kapazität von 200 Personen: Diese haben einen deutlich höheren Stromverbrauch pro qm bzw. pro Person im Verhältnis zu den durchgeführten Veranstaltungen. Das bedeutet: Der Kostendruck ist hier klar höher. Kleine Musikspielstätten zahlen aktuell das 3- bis 4-fache an Energiekosten im Vergleich zu größeren Venues.

Geholfen wäre Clubs und Festivals allerdings nur dann, wenn sie energieffizienter werden könnten, etwa durch bessere Dämmung u.ä. Um solche Investitionen in Effizienz zu ermöglichen, schlägt die LiveKomm einen Fonds zur Realisierung investiver Maßnahmen in die ökologische Nachhaltigkeit vor. Die Umsetzung könnte in Form eines revolvierenden Investition-Kreditprogramms des Bundes erfolgen, wie bspw. der Bildungskredit. Das Kreditprogramm soll Investitionen ermöglichen und sich aus eingesparten Kosten langfristig refinanzieren.

Der Bedarf ist groß: Über 74% der Clubs und 54% der Festivals gaben in einer aktuellen Mitgliederbefragung des Bundesverbandes LiveKomm (insgesamt 750 Mitglieder) zum Thema an, gerne zukünftig in energieeffiziente Maßnahmen für die ökologische Transformation investieren zu wollen, sofern die Möglichkeiten dafür vorhanden seien.

Spielstätten fehlen Eigenmittel für Investitionen, übliche Förderprogramme sind unpassend. Ein niedrigschwelliges Programm ist nötig. Bei 250.000 Euro pro Einrichtung und 500 teilnehmenden Clubs/Festivals über zehn Jahre benötigt der revolvierende Investitionsfonds beim Wirtschaftsministerium 1,5 Millionen Euro jährlich. Nach zehn Jahren wird er selbsttragend. Insgesamt sind über den Zehn-Jahres-Zeitraum 125 Millionen Euro im Bundeshaushalt erforderlich, die durch das Kreditmodell dauerhaft erhalten bleiben.

Bundesschallschutzprogramm schützt bestehende Musikspielstätten, befriedet nachweislich und spart Kosten

Bereits Anfang des Jahres sollte das Bundesschallschutzprogramm als Pilotprojekt starten, nachdem der Vorreiter Berlin seit Jahren mit dem Instrument hervorragende Erfahrungen aufzeigen kann. Drei Millionen Euro sind seitens des BMWSB im Jahr 2025 für Maßnahmen zur Eindämmung von Schallemissionen vorgesehen. Die bereits budgetierte Summe sollte möglichst zügig über die Initiative Musik zur Verfügung stehen, um in einem ersten Schritt aufzuzeigen, wie entsprechende Investitionen in Dämmung oder moderne Noise Cancelling-Anlagen dabei helfen, Nachbarschaftskonflikte zu reduzieren. Dies ist eine der effektivsten Investitionen in den wirksamen Schutz bestehender Clubs und Festivals – und würde zudem zur Kosteneinsparung beitragen, denn bessere Schalldämmung geht zumeist mit höherer Energieeffizienz einher. 

Live Music Fund: Langfristige Stabilisierung der Livebranche durch gemeinschaftliche Abgabe

Flankierend zu den beiden o.g. Initiativen arbeitet die Bundesstiftung LiveKultur mit dem Live Music Fund analog zu den erfolgreichen Modellen Beispielen aus Frankreich und UK an einem branchenweiten, innovativen Finanzierungsmodell, in dessen Rahmen Ticketanbieter, Veranstalter und Livemusik-Akteure einen gemeinschaftlichen Beitrag zur Finanzierung der Live-Branche leisten. Dies erfolgt über eine Abgabe pro Ticketverkauf, die direkt in den Live Music Fund fließt. Zusätzlich könnten Veranstalter*innen und Künstler*innen bei großen Arena-Shows weitere Spenden tätigen. Mit diesen Geldern sollen gezielt Projekte und Maßnahmen finanziert werden, die zur Zukunftssicherung der Livemusikbranche beitragen und den „Circle of Live“ stützen und erhalten. Schwerpunkt der Förderungen sind Ausbildung, Qualitätssicherung, Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung innerhalb der Livebranche. Förderprogramme für Grassroot Venues, eine Erst-Tourneeförderung, Festivalförderung und eine Veranstaltungsversicherung sind in Vorbereitung.

Mankel Brinkmann, Vorsitzender der LiveKomm: “Die Livebranche hat sich stets durch ihre Innovationskraft ausgezeichnet und gezeigt, dass sie selbst unter schwierigsten Bedingungen die Fähigkeit besitzt, sich neu aufzustellen und weiterzuentwickeln. Auch in der aktuellen Phase der Transformation stehen zahlreiche Programme und Brancheninitiativen bereit, die mit gezielter staatlicher Unterstützung – durch Rückhalt und moderate Investitionen – rasch Wirkung entfalten könnten.”

Clubs als Kulturorte: Auch vier Jahre nach der parlamentarischen Weichenstellung fehlen entsprechende Reformen

Musikclubs warten noch immer auf die entscheidende Umsetzung des Entschließungsantrags des Dt. Bundestags vom 7. Mai 2021: Es bedarf dringend der Novellierung von TA Lärm und BauNVO sowie des Ausbaus und der Verstetigung von Förderprogrammen.

Am 7. Mai 2025 jährt sich das Datum, an dem der Deutsche Bundestag per Entschließungsantrag Clubs als Kulturorte einstufte, bereits zum vierten Mal. In diesen zurückliegenden Jahren vollzog sich ein langsamer Verwaltungsprozess, der unter anderem in der Reformierung der Schallschutzbestimmungen sowie der Baunutzungsverordnung hätte münden sollen. Die neue Regierung sollte diese Fäden schnellstmöglich wieder aufgreifen, um ihrem im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Anspruch gerecht zu werden, Clubs als kulturelle Institutionen gesetzlich zu berücksichtigen. Bestenfalls geschieht dies in jeweils separaten Verfahren.

Vor vier Jahren einigten sich die demokratischen Parteien im Bundestag fraktionsübergreifend darauf, Clubs als Kulturorte anzuerkennen. Der damit verbundene gesetzgeberische Auftrag wurde von den verantwortlichen Ministerien allerdings nur schleppend an- und aufgenommen. Im Zuge der politischen Arbeit der LiveKomm, des Bundesverbands der Musikspielstätten, und begleitet von der Öffentlichkeitskampagne „clubsAREculture“, wurden erst im Sommer 2024 mit entsprechenden Referentenentwürfen Reformbestrebungen sichtbar. Zuletzt lagen sowohl für die TA Lärm, die den Schallschutz regelt, sowie für die Baunutzungsverordnung Ansätze zur Novellierung vor – im Falle der BauNVO gelangte ein Gesetzesentwurf noch im September 2024 zu einer ersten Lesung in den Bundestag.

Mit dem Ende der Ampelregierung ist es nun an der neuen Koalition, diese Fäden wieder aufzugreifen und die gesetzliche Basis für moderne Stadtentwicklung und ein Miteinander von Kultur und Wohnen zu schaffen. Einen solchen Reformanspruch formulieren CDU/CSU und SPD auch in ihrem Koalitionsvertrag. Dort findet sich u.a. folgende Passage: „Wir setzen uns für die Initiative Musik und andere bundesgeförderte Initiativen für die Förderung der Musikwirtschaft und der Popkultur ein. Es braucht „Kulturschutzgebiete“, in denen Bestandsschutz gilt und Clubs als Kulturorte durch die Baunutzungsverordnung anerkannt und in der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) berücksichtigt werden“. An anderer Stelle heißt es: „Programme zur Modernisierung von Bahnhöfen, zur Schaffung von Barrierefreiheit und zum Lärmschutz werden fortgesetzt.“

Vor diesem Hintergrund fordert die LiveKomm:

1. Anerkennung des kulturellen Bezugs von Clubs und Livemusikspielstätten innerhalb der BauNVO

Die LiveKomm fordert eine zügige Anpassung der Baunutzungsverordnung, in der Musikclubs mit nachweisbar kulturellem Bezug als Anlagen kultureller Zwecke eingestuft werden. Wenn diese Forderung nicht umsetzbar ist, sollte der Weg einer gesonderten Gebäudekategorie Musikclub mindestens einen besseren Bestandsschutz und eine Erweiterung der Spielräume für die künftige Ansiedlung von Musikclubs beinhalten. Dem Bundesratsbeschluss (Drucksache 436/24) entsprechend sollte eine ausnahmsweise Zulässigkeit in allgemeinen Wohngebieten und eine grundsätzliche Zulässigkeit in Gewerbegebieten vorgesehen werden. Zudem sollte das Gesetzesvorhaben eine Definition von Musikclubs mit kulturellem Bezug beinhalten.

2. Umsteuern beim Bundesimmissionsschutzgesetz & Schallschutzprogramm verstetigen

Es gilt, künftig eine regulatorische Unterscheidung zwischen Industrie- und Gewerbelärm (TA Lärm) und Kulturschall einzuführen, um den Anforderungen kultureller Einrichtungen gerecht zu werden. Dabei gilt es u.a. sicherzustellen, dass die Einstufung von Verhaltenslärm des Publikums im öffentlichen Raum eine angemessene Berücksichtigung kultureller Aktivitäten ermöglicht. Eine Arbeitsgruppe aus UMK, BMK, WMK und KMK sollte eingerichtet werden, um neue Schallregularien zu formulieren und eine kulturelle Stadtentwicklung gezielt voranzutreiben. Es gilt, das Bundesschallschutzprogramm im BMWSB zu verstetigen und mit einer auskömmlichen Finanzierung von mindestens 20 Millionen Euro pro Jahr auszustatten, um Nutzungskonflikte zwischen kulturellen Orten und Nachbarschaften nachhaltig zu lösen.

Mit der Kulturschallverordnung (V3) hat die LiveKomm auf Basis juristischer Expertise durch die Berliner Kanzlei Härting einen Vorschlag für die Neuregelung des Schallschutzes auf Bundesebene eingebracht.

Bei der Umsetzung gesetzlicher Reformen steht die LiveKomm den zuständigen Ministerien, wie schon in der Vergangenheit, gerne als Partnerin zur Verfügung.

Iris Hinze, Sprecherin der AG Kulturraumschutz der LiveKomm: „Die neue Regierung will laut Koalitionsvertrag Clubs als Kulturorte schützen und würdigen. Wir fordern von der neuen Koalition daher, auf Beschlüsse auch zügig Taten folgen zu lassen: BauNVO und TA Lärm müssen vorrangig und separat, notfalls außerhalb gebündelter Gesetzespakete, angepackt werden. Reformen sind schon länger als vier Jahre überfällig – die Schallschutz-Bestimmungen z.B. wurden für den clubrelevanten Bereich seit 1968 nicht angepasst.“

Stellungnahme der LiveMusikKommission zum Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD

Bundesverband der Musikspielstätten begrüßt die Berücksichtigung der Club- und Festivalkultur, mahnt jedoch zur Eile

Die LiveKomm begrüßt, dass die Bedarfe und der Wert von Club- und Festivalkultur Eingang in den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD gefunden haben: „Wir setzen uns für die Initiative Musik und andere bundesgeförderte Initiativen für die Förderung der Musikwirtschaft und der Popkultur ein. Es braucht „Kulturschutzgebiete“, in denen Bestandsschutz gilt und Clubs als Kulturorte durch die Baunutzungsverordnung anerkannt und in der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) berücksichtigt werden“. An anderer Stelle heißt es: „Programme zur Modernisierung von Bahnhöfen, zur Schaffung von Barrierefreiheit und zum Lärmschutz werden fortgesetzt.“

Es wird höchste Zeit, konkrete Maßnahmen nun möglichst umgehend in die Tat umzusetzen. Bereits seit 2021, durch den fraktionsübergreifenden Entschließungsantrag des damaligen Bundestags, sind Musikspielstätten auf höchster Ebene als Kulturinstitutionen anerkannt, ohne dass daraus jedoch bislang rechtliche Konsequenzen auf der Verwaltungsebene gezogen wurden. Bestehende Förderprogramme für die Club- und Festivalkultur über die Initiative Musik gilt es zu verstetigen und deutlich auszubauen. Ein Pilotverfahren für ein Bundesschallschutzprogramm steht in den Startlöchern.

Aktuell sehen sich laut bundesweiter Club- & Festival-Umfrage 28% der Musikspielstätten existenziell bedroht. Dabei spielen u.a. deregulierte Gewerbemieten und ständig steigende Betriebskosten eine entscheidende Rolle, die zu Lasten des Publikums und der Nachwuchsförderung ausfällt. Eine hinreichende finanzielle Ausstattung bestehender Förderprogramme z.B. der Initiative Musik ist daher dringend vonnöten.

Pamela Schobeß, politische Sprecherin der LiveKomm: “Wir freuen uns, dass der Koalitionsvertrag die Wichtigkeit von Clubkultur anerkennt und den Ernst der Lage sieht – viel Zeit zur Umsetzung bleibt jedoch nicht mehr. Insbesondere die gestiegenen Kosten bedrohen uns kleine Bühnen – und damit den musikalischen Nachwuchs und die kulturelle Diversität.”

Pressemitteilung: Mieten, Produktions- und Betriebskosten – Kleine Bühnen stehen mit dem Rücken zur Wand

Gerade kleine Clubs und Festivals unter Druck – Existenzängste trotz stabiler Besucherzahlen

Im Rahmen ihres regelmäßigen Club- und Festival Monitoring hat die LiveKomm, der Bundesverband der Musikspielstätten, die aktuelle Lage ihrer Kulturbetriebe abgefragt. Zwar haben sich zentrale wirtschaftliche Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert, die Herausforderungen jedoch bleiben die gleichen und gefährden Clubs und Festivals als Kulturstätten, die Diversität wie auch Demokratie leben und vermitteln. Und sowohl den Betrieben als auch den Besucher*innen fällt es zunehmend schwer, für die dabei anfallenden Kosten finanziell aufzukommen.

Hamburg/Berlin, 03.04.2025 – Clubs und Festivals sind als Kulturbetriebe zentrale Orte des gelebten Miteinanders quer durch alle demographischen Schichten, und angesichts des Erstarkens rechtsextremer Strömungen in Deutschland gegenwärtig wichtiger als je zuvor.

Zugleich sind sie jedoch auch Wirtschaftsbetriebe, deren Kalkulation aufgehen muss, damit sie ihren Betrieb aufrechterhalten und kultureller Diversität eine Bühne bieten können. In dieser Hinsicht sieht sich die Club- und Festivalkultur weiterhin mit großen Herausforderungen konfrontiert.

Im Rahmen des aktuellen Club- und Festival Monitoring der LiveKomm haben 245 Kulturstätten ein Bild der aktuellen Lage gezeichnet. Im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres fällt der Umsatzverlust mit -2,8 % geringer aus. Auch bei den Besucher*innenzahlen hat sich der Negativtrend des Vergleichszeitraums 2024 leicht abgeschwächt.

Beides bildet sich in der Kostendeckung jedoch nicht ab: Die ohnehin schon geringe Kostendeckungsquote verringert sich weiter und verhindert dringend notwendige Investitionen.

Hauptgrund hierfür sind wie schon im Vorjahr die enorm gestiegenen Kosten in allen Betriebsbereichen – dies melden 97 % der befragten Clubs und Festivals; 81 % sehen sich grundsätzlich vor finanzielle Herausforderungen gestellt. Insbesondere deregulierte Gewerbemieten (48,5 % der Spielstätten) und steigende Gagenforderungen (70 % der Befragten) setzen den Musikspielstätten zu.

Das hat weiterhin Auswirkungen z.B. auf die Nachwuchsarbeit: Wie bereits 2024 können die Musikspielstätten deutlich weniger Nachwuchskünstler*innen eine Bühne bieten (61 %).

Neue Brancheninitiativen – doch Förderprogramme müssen ebenso ausgebaut werden

Wie bereits 2024, gab ein großer Teil der Musikspielstätten im Zuge der Erhebung an, künftig nicht auf Fördergelder verzichten zu können: In den kommenden zwölf Monaten brauchen 78 % von ihnen staatliche Fördermittel, um ihren Betrieb zu halten.

Geholfen wäre bereits mit der auskömmlichen finanziellen Ausstattung bestehender Programme z.B. der Initiative Musik, so etwa Live 500. Auch aus der Branche selbst gibt es Initiativen für eine Verbesserung der Lage. So arbeitet die Bundesstiftung LiveKultur mit dem Live Music Fund an einem innovativen Finanzierungsmodell, in dessen Rahmen Ticketanbieter, Veranstalter und Livemusik-Akteure einen solidarischen Beitrag zur Finanzierung der Live-Branche leisten. Dies könnte über eine freiwillige Mikro-Abgabe pro Ticketverkauf erfolgen, die direkt in den Live Music Fund fließt. Mit diesen Geldern sollen gezielt Projekte und Maßnahmen finanziert werden, die zur Zukunftssicherung der Livemusikbranche beitragen.

Mankel Brinkmann, 1. Vorsitzender der LiveKomm: „Clubs und Festivals sind der Motor der Livebranche und ein unverzichtbarer Teil unserer Kultur. Sie bieten den Stars von morgen eine Bühne, bringen Menschen zusammen und fördern kulturelle Vielfalt sowie gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch ohne nachhaltige politische Unterstützung sind diese essenziellen Orte in Gefahr. Die Politik muss ihre Bedeutung endlich anerkennen und ihren Förderauftrag nicht aus dem Blick verlieren – und das nicht nur in Bezug auf die sogenannte Hochkultur.“

Die LiveKomm fordert:

Anerkennung des kulturellen Bezugs von Clubs und Livemusikspielstätten innerhalb der BauNVO

Die LiveKomm fordert eine zügige Anpassung der Baunutzungsverordnung, in der Musikclubs mit nachweisbar kulturellem Bezug als Anlagen kultureller Zwecke eingestuft werden. Wenn diese Forderung nicht umsetzbar ist, sollte der Weg einer gesonderten Gebäudekategorie Musikclub mindestens einen besseren Bestandsschutz und eine Erweiterung der Spielräume für die künftige Ansiedlung von Musikclubs beinhalten. Dem Bundesratsbeschluss (Drucksache 436/24) entsprechend sollte eine ausnahmsweise Zulässigkeit in allgemeinen Wohngebieten und eine grundsätzliche Zulässigkeit in Gewerbegebieten vorgesehen werden. Zudem sollte das Gesetzesvorhaben eine Definition von Musikclubs mit kulturellem Bezug beinhalten.

Verstetigung und Ausbau der Musikclub- und Festivalförderungen auf Bundesebene

Es bedarf der Verstetigung und des Ausbaus der bestehenden Musikclub- und Festivalförderung bei der Initiative Musik (zwecks Deckung nachgewiesener Bedarfe) sowie der Schaffung eines nachhaltigen Investitionsprogramms „Investitionsfonds: Zukunft der Musikspielstätten” auf Bundesebene zur Bewältigung der ökologischen Transformation.

Politische Unterstützung bei der Einrichtung des Live Music Fund

Die Club- und Live-Musikszene in Deutschland steht durch steigende Kosten und fehlende Einnahmen unter immensem Druck. Der britische Kulturminister hat die Live-Musikbranche dort dazu aufgerufen, eine freiwillige Ticketabgabe einzuführen, um die finanzielle Notlage von Musikspielstätten zu lindern und ein nachhaltiges, durch die Branche entwickeltes Fördertool zu schaffen. Dadurch soll ein „Kreislauf der Musikkultur“ – indem größere Veranstaltungen und etablierte Akteure dazu beitragen, kleinere Venues, Nachwuchskünstlerinnen und lokale Szenen zu fördern – geschaffen werden. Die Einrichtung eines ähnlichen Fördertools, z.B. des Live Music Fund Germany der Bundesstiftung LiveKultur, sollte politisch unterstützt werden, um gezielt kleine Veranstaltungsorte zu fördern, Nachwuchskünstlerinnen zu stärken und die kulturelle Vielfalt der Livemusik in Deutschland zu sichern.

Die vollständigen Kernforderungen der LiveKomm an die Bundesregierung finden sich unter folgendem Link: https://www.livemusikkommission.de/livekomm/forderungen/

Zur Erhebung:

Am Club Monitoring der LiveKomm und deren Mitgliedsverbände aus Berlin, Hamburg, Köln, Bayern, Bremen, Baden-Württemberg sowie Nordrhein-Westfalen nahmen insgesamt 245 Musikspielstätten teil. Rund 65 % der Teilnehmenden betreiben kleine und mittelgroße Musikclubs mit einer Gesamtkapazität von bis zu 450 Personen. Die bundesweite Umfrage bietet damit ein gutes Lagebild der aktuellen Clublandschaft. Bezogen auf die aktuell 756 Mitgliedsbetriebe der LiveKomm liegt eine Rücklaufquote von rund 32,5 % vor. Damit sind valide Schlüsse auf die bundesweite Situation möglich.  

Diagramme Club Monitoring 2025/1:

Stellungnahme der LiveMusikKommission zur politischen Lage und Kultur anlässlich der gemeinsamen Abstimmung zur Migrationspolitik durch AfD, CDU/CSU, BSW und FDP

Die Club- und Festivalkultur feiert die Vielfalt und die Gemeinschaft der Gegensätze.
Sie lässt Menschen einander die Hand reichen. Ihre gelebte Diversität ist zugleich ein Wertebekenntnis.

Die Politik der AfD steht für eine gegenteilige Werteagenda des Hasses und der Ausgrenzung. Als Vertreter*innen der Club- und Festivalkultur akzeptieren wir diese menschenfeindlichen Haltungen nicht und stellen uns entschieden einer Erosion unserer demokratischen Grundfeste entgegen, die droht, wenn Parteipolitik betrieben wird, die das Wohlwollen der AfD voraussetzt und das extremistische Framing der Rechtsradikalen übernimmt.

Wir verurteilen daher die gemeinsam mit der AfD erfolgten Abstimmungen über die Anträge zur Verschärfung der Migrationspolitik der CDU/CSU. Die Zustimmung einer rechtsextremen Partei zu einem Gesetzentwurf für ein Zustrombegrenzungsgesetz und den Entschließungsantrag wurde nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern eingesetzt, um einen Gesetzentwurf im Bundestag zu verabschieden. Das ist nicht nur der Kulminationspunkt einer sich immer weiter nach rechts verschiebenden politischen Debatte, sondern gleichzeitig auch ein tiefer Vertrauensbruch mit dem bisherigen Konsens demokratischer Parteien, nicht mir rechtsextremen Fraktionen zu paktieren und zusammenzuarbeiten. Vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte ist das staatspolitisch verantwortungslos und in der deutschen Nachkriegsgeschichte einmalig.

Wir erinnern die demokratischen Parteien an die gesamtdeutsche Verantwortung des Nie Wieder und ihre Pflicht, auf der Basis unserer gesellschaftlichen Grundwerte zu handeln. Eine einmal eingerissene Brandmauer errichtet man nicht so leicht wieder.

Wir stellen uns deshalb entschieden gegen jeden weiteren Versuch, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung durch die gezielte Zusammenarbeit mit Faschisten zu untergraben. Eine weitere Zunahme von rechtsextremem Einfluss auf die Politik der demokratischen Parteien treibt nicht nur die gesamtgesellschaftliche Spaltung weiter voran – auch für die Kultur- und Musiklandschaft befürchten wir mit wachsendem Einfluss der AfD konkret eine Einschränkung der künstlerischen Freiheit und ein Knüpfen von Förderzusagen an ideologische Gesinnung. Ähnliches ist aktuell bereits in Brandenburg und Sachsen zu beobachten. 

Für die deutsche Veranstaltungswirtschaft ist Zuwanderung, ebenso wie die grenzoffene Gemeinschaft der europäischen Staaten, essentiell. Zum einen ist bereits jetzt der Bedarf an Arbeitskräften in der Branche immens. Zum anderen sollen die Werte einer pluralen und weltoffenen Gesellschaft auf und hinter unseren Bühnen gelebt und weiter vermittelt werden.

Als Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland werden wir uns zukünftig noch deutlicher gegen eine weitere Verschiebung des politischen Diskurses und der politischen Agenda nach rechts einsetzen. Wir tolerieren keine rassistischen und menschenfeindlichen Ideologien in unserer Gesellschaft und rufen die Demokrat*innen im deutschen Bundestag auf, die AfD Verbotsanträge mitzuzeichnen, sobald diese parlamentarisch zur Abstimmung stehen.

Wir rufen alle Menschen auf, sich dieser demokratiefeindlichen Entwicklung entgegenzustellen. 

Als Mitinitiator*in der “Stimmt für”-Kampagne unterstützen wir den Aufruf:

Stimmt für Menschenrechte.
Stimmt für den Rechtsstaat.  
Stimmt für Vielfalt und Diversität.
Stimmt für die Gleichstellung aller Menschen.
Die Bundestagswahl kommt, nutzt eure Stimme. Es kommt drauf an!

Gez.

Der Vorstand der LiveMusikKommission e.V. (LiveKomm)

Hamburg / Berlin im Februar 2025

Festivals Aktuell: Fachpanel Arbeitsschutz auf Festivals

Montag, 03.02.2025,
19.00 Uhr, online

(Die Teilnahme ist kostenlos)

Festivals sind Orte voller Musik, Gemeinschaft und unvergesslicher Momente – ein Ort, an dem die Grenzen des Alltags verschwinden und tausende Menschen gemeinsam feiern. Doch während auf der Bühne die Lichter strahlen und das Publikum tanzt, sieht die Realität hinter den Kulissen oft ganz anders aus. Arbeitsschutz, ein Thema, das auf den ersten Blick trocken wirkt, wird bei Festivals leider viel zu häufig vernachlässigt. Die Konsequenzen können gravierend sein: von Verletzungen oder Gesundheitsrisiken für die Crew bis hin zu gefährlichen Situationen für Künstler:innen und Besucher:innen.

Genau deshalb rücken wir dieses Thema ins Rampenlicht! Mit unserem Fachpanel „Arbeitsschutz auf Festivals“möchten wir einen Auftakt schaffen, der dort ansetzt, wo es wirklich brennt: Wie schaffen wir es, den Arbeitsschutz stärker in den Fokus zu rücken, ohne dabei die besondere Magie eines Festivals zu verlieren? Wie können Sicherheitskonzepte in einer Branche, die oft von Flexibilität und kreativen Prozessen geprägt ist, nicht nur effizient, sondern auch praktikabel umgesetzt werden?

Unsere Expert:innen – darunter Veranstalter:innen, Sicherheitsexpert:innen und Branchenprofis – beleuchten die häufigsten Herausforderungen, teilen Best Practices und diskutieren innovative Ansätze. Denn eines ist klar: Arbeitsschutz darf kein Randthema sein. Er ist essenziell, um für alle Beteiligten ein sicheres und positives Erlebnis zu schaffen.

Dieses Panel ist mehr als nur eine Diskussion – es ist eine Einladung, als Branche zusammenzukommen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Denn nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass Festivals nicht nur Orte der Freude, sondern auch der Sicherheit bleiben.

Moderation:

Bernhard Chapligin und Markus Blanke

Programmplan:

Eröffnung: 19:00 Uhr
Start Panel: 19:05 Uhr – Arbeitsschutz auf Festivals
Abschlussrunde: ca. 20:30 Uhr

Speaker:

Katrin Gleixner-Weiberg (Arbeitsschutzkoordination Loolapaloza Festival, Superbloom Festival, Celebrate at the Gate (Silvester am Brandenburger Tor)
Sebastian Enkelmann (New Healing)
Jakob Poit (MOYN Festival)
Rembert Stiewe (Orange Blossom Special)

WICHTIGE HINWEISE

– Das Event findet online statt und ist kostenlos!

– Bitte vergesst nicht, euch über den unten stehenden Button/Link vorab zu registrieren.

– Bitte nutzt hierfür euren richtigen Namen. Aufgrund des ZOOM-Bombing Vorfalls im letzten Jahr, werden wir euch zum Anfang der Veranstaltung bitten, die Kameras anzuschalten. Anderenfalls werden wir euch aus der Veranstaltung kicken müssen. Auch werden wir den Workshop aus Sicherheitszwecken aufzeichnen. Die Aufzeichnung wird nicht veröffentlicht, sondern nur für interne Zwecke verwendet.

FESTIVALS AKTUELL: Workshop „Rechtsextremismus in der Festivalszene“


Montag, 20.01.2025, 19.00 Uhr, online via ZOOM

Die Bundestagswahlen am 23. Februar lassen befürchten dass die AfD ihre Zustimmungswerte steigern kann und weiter an Relevanz als Motor von rechtsextremer Ideologie gewinnt. Schon jetzt macht sich der steigende Einfluss der AfD bemerkbar. Im Wahlkampf übertreffen sich demokratische Parteien in der Übernahme von deren rechten Ressentiments gegenüber Geflüchteten, Langzeitarbeitslosen oder gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und LGBTIQ+. Zeitgleich tritt eine immer „wertkonservativer und rechter“ werdende Jugend immer selbstbewusster auf.

Wie können wir uns als Kulturbranche und Musikfestivals in dieser Entwicklung positionieren und einer rechten Normalisierung demokratische menschenrechtsorientierte Werte entgegensetzen?

In einer Online-Veranstaltungen widmet sich die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus diesem Thema. Am 20.01.2025 wollen wir nach einem kurzem Input seitens des SKANDALØS Festivals ins Gespräch kommen:
Was bedeutet der Rechtsruck für Festivalveranstalter*innen und wie können wir uns für eine menschenrechtsorientierte Gesellschaft einsetzen?
Welche spezifische Strategien und Handlungsoptionen müssen wir als Veranstalter*innen erarbeiten?

Referenten:
Torsten Nagel und Stefan Kollasch
(Bundesverband Mobile Beratung – Gemeinsam gegen Rechtsextremismus)

Programmplan:

19:00 Uhr: Begrüßung
19:05 Uhr: Beginn Workshop „Rechtsextremismus in der Festivalszene“
20:30 Uhr: Ende

ANMELDUNG: https://zoom.us/meeting/register/wdMpmm63QJq6UXOVsILnLQ#/registration

Forderungen der LiveMusikKommission zur Bundestagswahl 2025

Die gegenwärtige Situation von vor allem kleinen bis mittleren Kulturveranstaltenden stellt nicht nur eine kulturelle, sondern auch eine soziale und wirtschaftliche Herausforderung dar. Es erfordert dringend politische Maßnahmen, um diese zentralen Orte der kulturellen Vielfalt und Begegnung zu schützen und zu stärken. Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl und Legislaturperiode haben wir fünf Kernforderungen an die Politik formuliert.

„Forderungen der LiveMusikKommission zur Bundestagswahl 2025“ weiterlesen