Hamburg, 17. März 2022
– Die Planungen und Vorbereitungen für den Festivalsommer 2022 laufen bereits seit Monaten auf Hochtouren. Über 1.000 kleine und mittlere Festivals sowie Open Airs in Deutschland benötigen daher bereits jetzt verlässliche Rahmenbedingungen, welche Planungssicherheit für Veranstalter:innen, Dienstleister:innen und Beschäftigte schaffen! Die gewonnen Erkenntnisse aus den letzten beiden pandemischen Jahren ermöglichen, diese Entscheidungen jetzt zu treffen. Lassen Sie uns daher in einen intensiven Dialog treten, um praxisnahe Rahmenbedingungen zu schaffen.

Festivals und Open-Air Veranstaltungen bilden in Deutschland unentbehrliche Kultur- und Sozialräume. Sie dienen als Orte der Begegnung und des kulturellen Austauschs. Mit über 5 Millionen Besuchenden und einem Gesamtumsatz von 320 Millionen Euro sind sie integraler Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft! Dieses gesellschaftliche Zukunftslabor ist ein Katalysator für den sozialen Wandel und muss als solcher anerkannt und gefördert werden!

Nicht nur die Hoffnung, sondern auch das finanzielle Überleben ruht daher auf dem Festivalsommer 2022! Denn weitere große Herausforderungen warten schon für die Zeit nach der Pandemie. Daher müssen wir jetzt beginnen, uns mit Lösungsansätzen auseinanderzusetzen und Lösungen umzusetzen, bevor die große Vielfalt dieses Kulturbereichs zur Einfalt vergangener Erinnerungen wird! 

1. Für einen erfolgreichen Festivalsommer 2022 ist es essentiell:

  • Open-Air-Veranstaltungen und Festivals ohne Masken- und Abstandspflicht durchführen zu können.
  • den Wegfall jeglicher Kapazitätsbeschränkungen, welche die Wirtschaftlichkeit von Festivals gefährden. 
  • eine frühzeitige und einheitliche Definition der für Open-Air Veranstaltungen im Sommer bestehenden Zugangsvoraussetzungen, damit sich Veranstalter:innen rechtzeitig darauf vorbereiten können.
  • die Übernahme sämtlicher Kosten, welche sich für Veranstalter:innen aus einer Testpflicht ergeben, sollte diese nötig werden.
  • das Ausschließen jeglicher Alkoholverbote.
  • die Erhöhung der Anzahl “seltener Ereignisse” auf 25 Tage ab diesem Jahr, um verschobene Veranstaltungen im Sommer nachholen und um der Bedeutung von Open-Air Veranstaltungen nicht nur im Rahmen der Pandemie gerecht werden zu können. 

2. Für eine zukünftige Absicherung der Festivallandschaft fordern wir:

  • Erstellung neuer praxisnaher Förderprogramme, welche es den Veranstalter:innen ermöglicht, auch die Folgen der Pandemie wirtschaftlich zu überleben. 
  • Einbeziehung der Festival-Veranstalter:innen und ihrer Verbände in die Erstellung von Förderprogrammen
  • Stärkung der Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Festivals als integraler Bestandteil der Kulturlandschaft mit Durchführung einer Festivalstudie und der Ausweitung von “APPLAUS” als Programmpreis auch für Festivals.

3. Für die Umsetzung des “Green Deal” in der Festivalbranche fordern wir:

  • die Entwicklung von Leitlinien und Förderprogrammen, welche die Bemühungen nachhaltiger zu veranstalten messbar und zudem auch finanziell umsetzbar machen (u.a. im Rahmen des Green Culture Fonds).
  • Änderungen im Planungs- und Veranstaltungsrecht, welche die Möglichkeit schaffen, Festivals nicht als Gegenpole zum Naturschutz, sondern vielmehr als Vorreiter-Projekte einer sozial-ökologischen Transformation im Zusammenspiel mit der Natur zu betrachten.

4. Für die Stärkung des Ehrenamtes in der Festival-Kultur fordern wir:

  • die Anerkennung und Stärkung von gemeinwohl orientierten, kulturellen Mitwirken an Festival-Kultur als ehrenamtliches Engagement sowie zielgerichtete Entwicklung rechtlicher Rahmenbedingungen, welche dieses gesellschaftliche Engagement weiterhin ermöglichen.
  • finanzielle Unterstützung ehrenamtlicher Vereinsstrukturen u.a. durch Förderung von Weiterbildungsprogrammen, um vorhandene Vereinsstrukturen zu stärken, weiterzuentwickeln und Mitwirkende zu qualifizieren.
  • ehrenamtliche Sonderurlaubsregelungen und Bonusprogramme (z.B. für ÖPNV-Nutzung oder kostenreduzierter Eintritt in öffentliche Einrichtungen) als Anreiz für Tätigkeiten im Ehrenamt zu schaffen. 

Das FestivalKombinat ist eine Plattform unabhängiger Festivalveranstalter:innen und Promoter:innen und ist als Arbeitskreis unter dem Dach der LiveMusikKommission vernetzt. 

Erstellt von der LiveMusikKommission, dem Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland e.V. (kurz LiveKomm) sowie deren Mitgliedsnetzwerken und Unterstützer:innen: 

  1. Clubcommission Berlin e.V. 
  2. Clubkombinat Hamburg e.V. 
  3. Clubverstärker Bremen e.V. 
  4. Club Kollektiv Stuttgart e.V. 
  5. Clubkultur Baden-Württemberg e.V.
  6. Eventkultur Rhein Neckar e.V. 
  7. ImPuls Brandenburg e.V. – Landesverband für Soziokultur, Popularmusik und Festivals
  8. Kulturwerk MV e.V. 
  9. KLUBKOMM Köln e.V. 
  10. Klubnetz Dresden e.V. 
  11. KlubNetz Niedersachsen e.V. – Verband der niedersächsischen Konzertkulturschaffenden
  12. Kulturliga Nürnberg e.V. 
  13. Kulturring Karlsruhe e.V.
  14. Live in Hessen e.V.
  15. Live Initiative NRW e.V. 
  16. LiveKommbinat Leipzig e.V. 
  17. PopKW  e.V. / Festivalbündnis M-V
  18. pop rlp live/ LAG ROCK & POP RLP e.V.
  19. Verband der Münchner Kulturveranstalter e. V. 
  20. Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy) 
  21. vak – Leipziger  Kollektive

Pressekontakt

Johanna Stark 

Sprecherin des Arbeitskreis FestivalKombinat der LiveKomm

Mobil: +49 1573 7823297

jst@clubcommission.de

Issaias Weikum

Koordinator Zukunftsgruppe “Politik und Lobbyarbeit”, Initiative Leipziger Veranstaltungskollektive

Mobil: +49 174 9211301

festivals.politik@livekomm.org

Kontakt LiveKomm Geschäftsstelle

LiveKomm Geschäftsstelle
Christian Ordon

Tel:.  +49 – (0)40 – 2351 8416
Mobil: +49 – (0)151 – 568 68 432
christian.ordon@livekomm.org
Kastanienallee 9
20359 Hamburg