Blitzumfrage: Status Quo und Bedarfe von Festivals

In einer Mail-Umfrage an 153 Mitgliedsfestivals hat sich die LiveKomm kürzlich danach erkundigt, wo Festivals bundesweit stehen und was sie beschäftigt. Beteiligt haben sich 57 Festivals.

Die Ergebnisse mögen statistisch nicht repräsentativ sein, sind aber ein deutlicher Fingerzeig. So firmieren die meisten Festivals als gemeinnützige Vereine und nennen Kostendruck als Hauptsorge. Weiterhin fehlen vielerorts Förderprogramme – erst recht auf Bundesebene. Ein ähnliches Bild zeigte sich übrigens auch im Clubbereich, die entsprechenden Recherche-Ergebnisse haben wir hier zusammengefasst. Vielleicht am alarmierendsten: Ein Drittel sehen ihr Festival als gefährdet an.

Die Ergebnisse im Einzelnen

(TN 57 von 153 Mitgliedsfestivals (Response= 37,25%))

Verortung:
56% davon befinden sich im ländlichen Raum, 44% in der Stadt

Größe (Kat. angelehnt an NK-Programme (NK2VF)):
• 31% sind mittelgroße Festivals(min 3000Pax)*
• 42% kleine Festivals (min 900 Pax)*
• 4% große Festivals (min. 40.000Pax)

Struktur:
• 42% gemeinnützige Verein
• 18% GmbH
• 12% Verein
• 9%UG
• 7% GbR


Frage: Nennt bitte zwei Dinge, die euch aktuell am meisten beschäftigen!
1. Kostensteigerung (Gagen, Dienstleister:innen, etc.)
2. Re-Finanzierung (aufgrund schleppendem VVK)
3. Auflagen (seitens Verwaltung)


Handlungsbedarfe:
1. Schaffung von Förderprogrammen für die Programmgestaltung
2. Wertschätzung von Politik & Verwaltung & Schaffung investive Förderprogramme
3. Nachwuchsproblematik & Unterstützung ehrenamtlicher Strukturen


Thema Wertschätzung: Wäre ein Preis analog zum APPLAUS (nationaler Club Preis) hilfreich?
• JA= 60%
• NEIN= 40%


Thema Investitionen
1. 46 % ökologische Nachhaltigkeit
2. 24% Barrierefreiheit
3. 19% Diversity-gerechtes Feiern


Siehst Du /seht Ihr Euer Festival für 2024 als gefährdet?
• 33% sehen ihr Festival für 2024 als gefährdet an
• 48% können dies aktuell schwer sagen

Die Distillery muss weichen – lautstarker Protest am Demo-Wochenende

Nachbericht zum Distillery Closing und der clubsAREculture Demonstration in Leipzig

„Der Umzug der Distillery wirft ein Schlaglicht auf die Clubszene in Deutschland. Viel steht für die Szene derzeit auf dem Spiel.“ Mit dieser Einstufung leitet Florian Reinke seinen Kommentar in der Leipziger Volkszeitung vom 30. Mai 2023 treffend ein.

In der Tat: Das unfreiwillige Ende der Distillery – dem ältesten Techno-Club in Ostdeutschland – am langjährigen Standort im Südvorstadt Leipzigs ist eine Zäsur. Wenn selbst diesem etablierten Ort für Clubkultur den Verdrängungsprozessen nicht Stand halten kann, dann ist es um den Erhalt von derartigen Orten auch im Rest der Republik schwer bestellt.

Trotz jahrelangen politischen Kampfes u.a. durch eine Onlinepetition mit über 10.000 Unterschriften, Kundgebungen und einiger vielversprechender Beschlüsse des Leipziger Kulturausschusses (2005) und des Leipziger Stadtrates (2014) zum Erhalt der Distillery am Standort Kurt-Eisner-Straße ist es nicht gelungen, die Belange der Kultur gegenüber finanziellen Interessen von Immobilen-Projektentwicklern durchzusetzen.

Der Weiterbetrieb der Distillery ist dem vorherrschenden Flächenverwertungsdruck zum Opfer gefallen. Dass nun das Projekt „Stadtraum Bayerischer Bahnhof“ mit 1.600 Wohnungen – aktueller Immobilienentwickler ist eine Tochter des Vonovia-Konzerns – aufgrund Verzögerungen beim B-Plan Verfahren und auch vermutlich mangels lukrativer Ertragsaussicht vorerst nicht realisiert wird, hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Das direkt benachbarte Wohnbebauungsobjekt La Vida – Casa Mia für rund 50 Wohneinheiten bildet nun den Sargnagel für die Distillery. Geeignete Instrumente für eine kulturelle Stadtentwicklung hätten diesen kulturellen Kahlschlag eines von der Bundesregierung preisgekrönten Kulturortes (Applaus Award 2022 für Beste Livemusikprogramme) verhindern können. Ein verpflichtendes (Club)Kultur-Kataster hätte den Planungsbehörden Warnung liefern und entsprechende Auflagen für den Kulturraumschutz implementieren können.

Heranrückende Wohnbebauung: Das La Vida Gebäude grenzt nahezu direkt an die Distillery.

Wäre ein Erhalt am Standort unmöglich gewesen, hätte ein Kulturraumschutzgesetz dem Investor wenigstens die Kosten für den Umzug an einen neuen Standort auferlegen können. Ohne diese Schutzinstrumente wird die avisierte Interimslösung in der Messehalle 7 zu einem finanziellen Kraftakt.

Im April diesen Jahres wurde der Bauantrag für die Umnutzung der Flächen und eine Genehmigung als Versammlungsstätte gestellt. Die Zielstellung ist, noch 2023 den Betrieb der Distillery dort wieder aufnehmen zu können. Es gilt jedoch zu befürchten, dass aufgrund einer komplexen Brandschutzlage Verzögerungen eintreten werden.  

Die Herrichtung und Genehmigung für die langfristige Nutzungsperspektive im Gleisdreieck wird dann ein ähnlicher Drahtseilakt und eine enorme Kraftanstrengung benötigen.

Mit den aktuellen Bestimmungen eine Versammlungsstätte zu planen und schließlich genehmigen zu lassen, ist ungemein komplex und kostspielig geworden. Gerade für junge Kreative, die voller Ideen aber ohne finanzielle Ausstattung einen eigenen Club eröffnen wollen, ist es quasi unmöglich geworden, einen neuen Ort zu schaffen und zusätzlich noch genug finanziellen Spielraum zu haben, um ein kulturell hochwertiges und bezahlbares Programm auf die Beine zu stellen.

#clubsAREculture: LiveKomm fordert Anerkennung von Clubs als Kulturräume

Umso wichtiger ist es, entweder vorhandene Orte zu erhalten oder sicherzustellen, dass ausreichend finanzielle Unterstützung für die Schaffung von Ersatzflächen zur Verfügung gestellt wird. Hier knüpft die Forderungen der LiveKomm nach einem Kulturraumschutzgesetz an. Diese sind an das Bundesnaturschutzgesetz angelehnt. Denn dann würden nicht nur erhebliche Mittel in den wichtigen Artenschutz fließen, es gäbe auch die Verpflichtung für Investoren, für den Erhalt von Kreativflächen finanziell aufzukommen.

In den kommenden Monaten stehen wichtige Weichenstellungen in Sachen Schallschutz (TA-Lärm) und Baurecht (BauNVO) auf der politischen Agenda, die auch im LiveKomm-Papier enthalten sind.

Da sich der Distillery-Fall in Leipzig verortet, ist ein Verweis auf die Neue Leipzig-Charta doppelt angebracht: Dieser in der EU abgestimmte Orientierungsrahmen für die Stadtentwicklung soll die Grundlage für eine zukunftsgerichtete Transformation der Städte liefern. Die Vereinbarkeit von Wohnen, Leben und Arbeiten steht im Sinne der angestrebten, funktionsgemischten Stadt, entsprechend der Neuen Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt, auf der politischen Agenda. Insbesondere in Leipzig sollten Aspekte von Verträglichkeit zwischen Wohnen und Kultur höchste politische Priorität einnehmen.

Bleibt zu hoffen, dass die Demonstration am Pfingstmontag unter dem Motto „#clubsAREculture“ mit rund 5.000 Teilnehmer:innen und die dort vorgetragenen Forderungen im Rathaus zu Leipzig und den Rest der Republik Gehör finden. An mangelnder Medien-Berichterstattung kann es nicht liegen. U.a. tagesschau.de, Deutschlandfunk und der MDR berichtete umfassend über seine Kanäle und Sendungen Sachsenspiegel und MDR Aktuell vom Distillery Closing.

Die Leipziger Distillery muss schließen – große #clubsAREculture-Kundgebung am 29.5.2023

Die LiveKomm fordert eine Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Clubkultur

Die Distillery in Leipzig muss ihre Türen am derzeitigen Standort zum 31. Mai 2023 endgültig schließen. Der Traditionsclub ist Verdrängungsprozessen zum Opfer gefallen, die sich deutschlandweit vollziehen. Die Politik muss dem entgegenwirken – und hat in diesem Jahr mit zwei Bundesrats-Entscheidungen die einmalige Möglichkeit, einen ersten, wichtigen Schritt in diese Richtung zu machen.

Hamburg, 16.5.2023 – Trotz jahrelangen politischen Kampfes und einiger vielversprechender Beschlüsse des Leipziger Stadtrates ist es nicht gelungen, die Schließung der Distillery am aktuellen Standort abzuwenden und somit Belange der Kultur gegenüber finanziellen Interessen von Immobilienprojektentwicklern durchzusetzen. (Mehr zum Hintergrund und den Entwicklungen: Pressekit der Distillery)

Dies zeigt, dass die Instrumente zum Schutz der Clubkultur bei Weitem nicht ausreichen und dringend politische und gesetzgeberische Maßnahmen erforderlich sind.

Voraussichtlich noch im laufenden Jahr gibt es die politische Gelegenheit, wichtige Verbesserungen vorzunehmen: Die TA Lärm und die Baunutzungsverordnung sollen entsprechend des Koalitionsvertrags novelliert werden. Diese Entscheidungen sind im Bundesrat zustimmungspflichtig, weswegen zusätzlich zur Ressortabstimmung auch eine Länderbeteiligung erforderlich ist.

Dies hat die LiveKomm zum Anlass genommen, ein überarbeitetes Forderungspapier zur kulturellen Stadtentwicklung zu verfassen, in dem 15 Handlungsfelder skizziert wurden.

Um die Diskussionen zu schärfen, befindet sich seitens der LiveKomm derzeit zudem ein konkreter Entwurf für eine Kulturschallverordnung in der Erstellung. Diese sieht vor, Kulturgeräusche nicht länger mit Industrie- und Gewerbelärm gleichzusetzen.

Für die Club- und Festivalkultur wären derartige Schritte – speziell nach den herausfordernden Corona-Jahren – ein bedeutsames Signal aus der Bundespolitik in die Kommunen, dass die Anliegen dieser Kultursparte vermehrt registriert und der Rechtsrahmen verbessert wird.

Kundgebung unter dem Motto #clubsAREculture am Pfingstmontag

Die Distillery wird mit einer Kundgebung vor dem Club am Pfingstmontag die politischen Forderungen der Clubszene unter der Headline #clubsAREculture lautstark mit Musik zum Ausdruck zu bringen.

Die Distillery fordert an der Seite der LiveKomm konkret:

1. Eine zügige Umsetzung des Beschlusses des Bundestages vom 04. Mai 2021, insbesondere die Anpassung der Baunutzungsverordnung, wonach Clubs und Livespielstätten mit nachweisbarem kulturellem Bezug nicht mehr als Vergnügungsstätten, sondern als Anlagen für kulturelle Zwecke definiert werden.

2. Die Einführung einer Kulturschallverordnung entsprechend den Zielen aus dem Koalitionsvertrag („Die TA-Lärm werden wir modernisieren und an die geänderten Lebensverhältnisse in den Innenstädten anpassen, um Zielkonflikte zwischen Lärmschutz und heranrückender Wohnbebauung aufzulösen.“)

3. Die Erarbeitung eines Kulturraumschutzgesetzes, welches Kulturorte erhält bzw. bei Verdrängung die Investoren verpflichtet, für entsprechenden Ausgleich zu sorgen und sich insbesondere an den Kosten zu beteiligen.

4. Die Einführung eines Bundes-Schallschutzprogrammes, um Kulturorte finanziell bei Maßnahmen zur Schalldämmung zu unterstützen und damit Zielkonflikte zu vermeiden. Synergieeffekte mit dem Klimaschutz sind zu erwarten.

Links:

https://www.clubsareculture.de/

Für alle, die sich für den Erhalt von Clubkultur einsetzen und informieren wollen, sei der clubsAREculture-Listserver empfohlen. Per Mail informiert die Allianz #clubsAREculture über aktuelle Entwicklungen. Einträge zum Listserver sind hier möglich:

https://lists.ccc-ffm.de/postorius/lists/clubsareculture.lists.ccc-ffm.de/

Pressekit:

https://www.dropbox.com/sh/iert2i5bzcxsykl/AADvRVBlM3fg8A2viCWVOTXva?dl=0

clubsAREculture: Bedeutende politische Entscheidungen stehen an

Der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien sieht in puncto Schallemissionen verschiedene Vorhaben vor, die laut vorliegenden Informationen in diesem Jahr umgesetzt werden sollen:  

  • „Die TA Lärm werden wir modernisieren und an die geänderten Lebensverhältnisse in den Innenstädten anpassen, um Zielkonflikte zwischen Lärmschutz und heranrückender Wohnbebauung aufzulösen. Wir erkennen für Clubs und Livemusikspielstätten ihren kulturellen Bezug an. Für beides werden wir die Baunutzungsverordnung und TA Lärm anpassen.“ (S. 93)
  • „Clubs und Livemusikstätten sind Kulturorte. Wir sichern kulturelle Nutzungen in hochverdichteten Räumen und unterstützen Investitionen in Schallschutz und Nachhaltigkeit. (S. 122)

Beide Verordnungen (TA Lärm und BauNVO) sind im Bundesrat zustimmungspflichtig, weswegen zusätzlich zur Ressortabstimmung auch eine Länderbeteiligung erforderlich ist.

Für die Club- und Festivalkultur wären derartige Schritte – speziell nach den herausfordernden Corona-Jahren – ein bedeutsames Signal aus der Bundespolitik in die Kommunen, dass die Anliegen dieser Kultursparte vermehrt registriert und der Rechtsrahmen verbessert wird.

Zur Neuregulierung der TA Lärm schlägt die LiveKomm eine gesonderte Behandlung (ähnlich wie schon bei Sport- und Kinder“lärm“) in einer „Kulturschallverordnung“ vor. Die bisherige Gleichsetzung von Kulturgeräuschen mit Industrie- und Gewerbelärm hält die LiveKomm für stark überholt. Ein erstes Positionspapier diente der Standortbestimmung. Seit dieser Veröffentlichung konnten einige Gesprächsfäden initiiert werden:

Neufassung der TA Lärm

Anfang März war die LiveKomm erstmals auf der 49. DAGA (Jahrestagung für Akustik) mit einem strukturierten, fünfstündigen Block „Schallschutz im Umfeld von Musikclubs“ (siehe auch: https://app2023.daga-tagung.de/konferenz?session=100 & https://app2023.daga-tagung.de/konferenz?session=63) im Kongress präsent.

Hierbei erfolgte insbesondere bei den sehr zahlreich anwesenden Schallschützer:innen ein Debattenanstoß für eine gesonderte Behandlung im Rahmen einer „Kulturschallverordnung“. Der Tagungsband ist inzwischen hier verfügbar. Bei einer komplett überbuchten Tour im Anschluss abends durch drei Hamburger Clubs, konnte das Konfliktfeld Kulturarbeit und Schallschutz praxisnah mit dem Fachpublikum der DAGA unter Realbedingungen näher beleuchtet werden.

Auf Einladung des PStS. Christian Kühn kam es Ende März zu einem persönlichen Austausch im Bundesumweltministerium mit der zuständigen Fachebene im BMUV. Die LiveKomm berichtete im letzten Newsletter bereits dazu. Auch Christian Kühn verbreitete das Treffen über seine Kanäle.


Zudem hat der Deutsche Musikrat in der Schallthematik in der ersten Mai-Woche eine Pressemeldung veröffentlicht.

Um die Diskussionen zu schärfen, befindet sich seitens der LiveKomm ein konkreter Entwurf für eine Kulturschallverordnung derzeit in der Erstellung.

Novellierung der Baunutzungsverordnung (BauNVO)

Neben der TA Lärm soll in diesem Jahr auch die Baunutzungsverordnung (BauNVO) novelliert werden. Dies hat die LiveKomm zum Anlass genommen ein überarbeitetes Forderungspapier zur kulturellen Stadtentwicklung zu verfassen, in dem 15 Handlungsfelder skizziert wurden. 

Auf Einladung des Bundesbauministerium (BMWSB) war die LiveKomm jüngst zu Gast beim 4. Fachgespräch zur Novellierung des Städtebaurechts. Bei diesem Austausch von Vertreter:innen des BMWSB, der Länder, Kommunen, Kommunalen Spitzenverbände, der Wissenschaft, BauGB- Experten und Referenten der Bundestagsfraktionen soll Expertisen für den Regierungsentwurf zur BauNVO zusammen getragen werden.

Politisch wird es in der Frage der Anerkennung von Musikclubs als Kulturstätten in den kommenden Monaten also weiter spannend werden. Aktuelle Informationen sind auf clubsareculture.de aufbereitet zu finden. Zudem wird derzeit für interessierte und engagierte Personen ein Listserver-Newsletter aufgesetzt, der zu der politischen Arbeit in diesen Punkten informieren wird. Eine Anleitung zum Eintrag ist hier einsehbar. Stay tuned!  

#clubsAREculture

AK Kulturraumschutz der LiveKomm

Ansprechpartner:

Thore Debor (HH), Sprecher, und Marc Wohlrabe (B), stellvertretender Sprecher

Hamburg/ Berlin, 11.05.2023

LiveKomm-Clubtour in Hamburg am Rande der 49. DAGA
LiveKomm-Clubtour in Hamburg am Rande der 49. DAGA

Pressemitteilung des Deutschen Musikrates

Kulturelle Stadtentwicklung fördern: Deutscher Musikrat unterstützt Bestrebungen der LiveKomm nach einer Kulturschallverordnung für Musikclubs  

Musikspielstätten werden bisher baurechtlich in der Regel als Vergnügungsstätten und damit als Gewerbebetriebe definiert. Damit einher gehen entsprechend der sogenannten „Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ (TA Lärm) strenge Auflagen für den Lärmschutz – viele davon berechtigt, andere allerdings diskussionswürdig. Die anstehende Novellierung der TA Lärm sollte genutzt werden für eine Debatte über geeignete und ausgewogene Regelungen für den Bereich der urbanen Kulturräume, zu denen Musikclubs gehören.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Musikclubs mit ihren jährlich etwa 50 Millionen Besucherinnen und Besuchern tragen wesentlich zur Kulturellen Vielfalt, Attraktivität und Lebendigkeit der Innenstädte bei. Die berechtigten Interessen zum aktiven Lärmschutz der Anwohnerinnen und Anwohner mit den der Kunstform geschuldeten Erfordernissen der Clubszene in Einklang zu bringen, ist daher eine gemeinsame Aufgabe für Zivilgesellschaft und Politik. Es bedarf hierzu – wie es in ähnlicher Weise für den Bereich des ‚Lärms‘ durch Sport bereits geschehen ist – eines fundierten und offenen Austauschs über Themen wie Immissionsrichtwerte und aktiven Lärmschutz. Zudem sollte die entsprechende Forschung durch öffentlich geförderte Innovationsprogramme intensiviert werden. Nicht zuletzt muss auch die Immobilienwirtschaft bei diesem Thema in die Verantwortung genommen werden, damit trotz der steigenden Immobilienpreise auch künftig geeignete Räumlichkeiten in zentraler Lage Musikclubs und ihren Gästen zur Verfügung stehen – denn für die kulturelle Stadtentwicklung ist diese Kulturform ein kraftvoller Motor.“

Die LiveMusikKommission (LiveKomm), Mitglied im Deutschen Musikrat, legt in einem aktuellen Positionspapier detailliert dar, warum Musikclubs eine eigene Kulturschallverordnung benötigen, und fordert u.a. ein Bundesschallschutzprogramm und neutrale Schlichtungsstellen zur Klärung von Schallbeschwerden.

Berlin, 02. Mai 2023

Die ganze Pressemitteilung zum Download findet sich hier.

Workshop Festivals Aktuell – Vereins- und Steuerrecht, Arbeitsrecht

Workshop Festivals Aktuell

Liebe Festivalveranstalter*innen, liebe Interessierte, 

am Montag, dem 08.05.23 lädt euch „Festivals Aktuell“ zum zweiten Workshop zum Thema „Recht“ ein.

Auch zu den Themenfeldern „Vereins- & Steuerrecht“ sowie „Arbeitsrecht“ haben wir besonders viele Fragen von euch bekommen. Unter anderem ging es auch oft um die Themen „Work for Ticket“, „Ehrenamt“ und „Vereine“.

Wir möchten uns bei euch auch hier für die rege Beteiligung bei unserer Umfrage zu den rechtlichen Fragen / Fallbeispielen bedanken. Diese werden wieder eine Grundlage des Workshops sein.

Die eingeladenen Juristen haben Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Festival und sind mit den uns wichtigen Themen vertraut.

Programmplan:

19:00 Uhr: Begrüßung

19:05 – ca. 20:15 Uhr: Workshop / Vortrag – „Arbeitsrecht“ mit Rechtsanwalt Heiko Wiese von der Kanzlei „Beiler Karl Platzbecker & Partner“ aus Berlin

20:15 – ca. 20:45 Uhr: Q&A – Fragerunde mit Heiko Wiese

20:45 – ca. 22:00 Uhr: Workshop / Vortrag – „Vereins- & Steuerrecht“ mit Rechtsanwalt Dr. Tobias Tschötschel von der Kanzlei „Doctores Völschau“ aus Hamburg 

22:00 – ca. 22:30 Uhr: Q&A – Fragerunde mit Dr. Tobias Tschötschel

22:30 Uhr: Verabschiedung & Offene Runde

Die Moderation übernehmen: Bernhard Chapligin und Markus Blanke

Meldet euch bitte über den unten stehenden Button an:

Weiterführende Links zu den Juristen:

Heiko Wiese: 
https://bkpkanzlei.com/rechtsanwaelte/heiko-wiese/

Dr. Tobias Tschötschel: 
https://www.voelschau.de/team/dr-tobias-tschoetschel/

FESTIVALS AKTUELL – WORKSHOP

BAU- & VERWALTUNGSRECHT, GEMA | 24.04.23, 19 Uhr

Liebe Festivalveranstalter*innen, liebe Interessierte, 

am Montag, den 24.04.23 lädt euch „Festivals Aktuell“ zu dem ersten Workshop zum Thema „Recht“ ein.

In unseren Umfragen habt ihr euch immer wieder gewünscht, dass wir zum Thema „Recht“ mit Fachleuten reden können. Nun haben wir im ersten Schritt

einen Workshop mit den Schwerpunkten „Baurecht“, „Verwaltungsrecht“ und „Gema“ organisiert. (Im Mai werden wir euch den nächsten Workshop mit weiteren Rechtsthemen anbieten.)

Wir möchten uns bei euch für die rege Beteiligung bei unserer Umfragen zu den rechtlichen Fragen / Fallbeispielen bedanken. Diese werden auch eine Grundlage des Workshops sein.

Die Workshoptutoren bzw. Juristen haben alle Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Festival und sind mit den uns wichtigen Themen vertraut.

Programmplan:

19:00 Uhr: Begrüßung

19:05 – ca. 20:30 Uhr: Workshop / Vortrag – „Bau- & Verwaltungsrecht“ mit Janko Geßner (Fachanwalt für Verwaltungsrecht) und Daniel Mehrer (u.a. Baurecht) von der Kanzlei „DOMBERT Rechtsanwälte Part mbB Rechtsanwälte“ aus Potsdam.

20:30 – ca. 21:00 Uhr: Q&A – Fragerunde mit Janko Geßner und Daniel Mehrer

21:00 – ca. 21:45 Uhr: Gema-Workshop und Q&A mit Olaf Möller (Inhaber/CEO OM Consult & Event GmbH, Vorstand LiveKomm e.V..)

21:45 Uhr: Verabschiedung & Offene Runde

Die Moderation übernehmen: Bernhard Chapligin und Markus Blanke

Registriert Euch unter:

https://zoom.us/meeting/register/tJwud-irqjsiEtV5UxgioWaSWFxy3eLq9FNR

++ABSAGE- Festivals Aktuell: Workshop „Audience Development“-ABSAGE+++

Moin,

leider müssen wir den heutigen Workshop zum Thema „Audience Development“ kurzfristige absagen. Wir bedauern das sehr, doch unsere Referentin ist ausgefallen und es war uns leider nicht möglich, so schnell einen adäquaten Ersatz zu beschaffen.

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Workshop wird zeitnah nachgeholt. Hier werdet ihr über den LiveKomm Infobrief oder über die Kanäle der LiveKomm / des AK Festival Kombinats informiert.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir euch auf die nächste „Festival Aktuell“ Session informieren:

FESTIVALS AKTUELL – WORKSHOP „BAU- & VERWALTUNGSRECHT, GEMA“ am 24.04.2023, 19 Uhr

Die Einladung dazu geht morgen raus.

Danke für Euer Interesse und Euer Verständnis!

Kollegiale Grüße,

der AK Festival Kombinat

Rückblick: Konferenz „Live’n’Digital“

Ist euer Club Sehnsuchtsort, zweites Zuhause oder Treffpunkt?

Diese spannende Frage stand im Fokus des Vortrags von Prof. Dr. Helge Kaul zum Thema „Resilienz“ bei der diesjährigen Live’n’Digital am 23.3.

Die Branchen-Konferenz im Berliner Frannz Club beschäftigte sich vor allem mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung. So sprach etwa Mike Keller als Nachhaltigkeitsbeauftragter des BDKV über Sustainbility im Live-Bereich und konkrete Handlungsoptionen, die Clubs vor Ort haben – von Ökostrom bis hin zu Umwelt-Zertifizierungen.

Im Bereich Online-Marketing zeigten Michaela Schneider und Melanie Keller den Wert nachhaltig gedachter Customer Journeys im Vergleich zu nur kurzfristig wirksamen Kampagnen auf, während Hannes Tronsberg darstellte, wie AI-gestütztes Targeting und A/B-Vergleiche von mehreren hundert Anzeigen-Designs zugleich möglich werden.

Für die LiveKomm, die Partner der Konferenz war, sprach Geschäftsstellenleiter Christian Ordon im Plenum u.a. über den Stellenwert wissenschaftlicher Studien in der Verbandsarbeit.

Wir bedanken uns herzlich bei white label eCommerce und allen anderen Beteiligten für dieses tolle Event!

Ein paar Eindrücke vom Event vermitteln die folgenden Bilder.

Festivals Aktuell – Digitaler Showroom „Software & Audiolösungen für Festivals“

Liebe Festivalveranstalter*innen, liebe Interessierte,

„Festivals Aktuell“ lädt am Montag, den 27.03.2023., zu einer digitalen MiniMesse mit dem Fokus „Software & Audiolösungen für Festivals“ ein. Start ist 19 Uhr.

Inhalt:

Innerhalb der Festivalbranche werden gerade in den letzten Jahren zahlreiche neue Ideen, Impulse und Konzepte entwickelt, die gezielt für die Planung, Organisation und Durchführung von Musikfestivals einsetzbar sind. Der Arbeitskreis „Festivalkombinat“ der LiveKomm möchte euch im Showroom ausgewählte und innovative Impulse präsentieren, die für die organisatorische, soundtechnische und nachhaltige Weiterentwicklung von Festivals geschaffen wurden. Jeder kann sich nach Belieben dazuschalten, im Nachgang werden allen Interessierten die Präsentationen via Mail zugesandt.

Das Event findet online statt und ist kostenlos! Bitte vergesst nicht, euch über den folgenden Link vorab zu registrieren:

https://85355.seu1.cleverreach.com/…/77b927a2f4a-rroenj

Timetable:

19.00 Uhr: doors open + Begrüßung

Erster Schwerpunkt: Audiolösungen für Festivals

19.10 Uhr – 19.30 Uhr: d&b audiotechnik GmbH & Co. KG
Info: NoizCalc ist ein kostenfreies Software-Tool zur Modellierung der Geräuschimmissionen von Open-Air-Veranstaltungen (Themenkreis Lärmschutz). Vorstellung der SL-Serie: Line arrays verschiedener Größenklassen mit kardioidem Abstrahlverhalten über die gesamte Bandbreite, um Lärmbelästigung von Nachbarn/Anwohnern einer Veranstaltung zu vermeiden/reduzieren.

19.40 Uhr – 20.00 Uhr: Realhorns – High-end horn loaded Soundsystem
Info: Extreme Reichweite, bei höchster Impulstreue, durch die physikalisch optimal großen Hörner. Durch die extrem zielgerichtete Konzentration der gesamten Schallenergie ins Publikum, wird eine vernachlässigbare Schall Emission seitlich und nach hinten möglich.

Zweiter Schwerpunkt: Softwares und Apps für den Festivalbetrieb

20.10 Uhr – 20.30 Uhr: Höme – Für Festivals GmbH
Info: Höme ist ein Netzwerk an über 150 Festivals, mit dem Ziel, gemeinsam die Zukunft unserer Branche zu gestalten. Als Teil des Netzwerks erhalten Veranstaltende eines der innovativsten Ticketsysteme auf dem Markt und eine eigene Festival-App. Die Ticketing-Einnahmen fließen direkt in Projekte für eine nachhaltige und sozial gerechtere Branche. Mit wachsendem Netzwerk wachsen die Vorteile der teilnehmenden Festivals auch im Bereich von z.B. Sponsoring und Marketing. Einmal jährlich trifft sich das Netzwerk auf dem Festival Playground für Austausch, Workshops und die große Saison-Abschluss Feier.

20.40 Uhr – 21.00 Uhr: FestiWare
Info: festiware ist die neue Software für Festivals und Großveranstaltungen. Gebündelt werden hier Prozesse des Ticketing, Akkreditierung, Vertragserstellung und Zeitplanung ermöglicht.

21.10 Uhr – 21.30 Uhr: Crowd Impact
Info: Wusstest du, dass der Publikumsverkehr den größten Anteil deiner CO₂-Emissionen ausmacht? Crowd Impact liefert dir belastbare Daten für ein nachhaltigeres Verkehrskonzept und für deine jährliche CO₂-Bilanz.

21.30 Uhr: Q&A; Verabschiedung

Solltet ihr noch kein Livekomm-Mitglied sein würden wir uns natürlich freuen, wenn ihr das Netzwerk mit einer Mitgliedschaft unterstützt. Den Antrag auf Mitgliedschaft findet ihr hier:
https://www.livemusikkommission.de/mitglieder-2/mitglieder/

Dieses Projekt wird gefördert von der Initiative Musik mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Wir freuen uns auf euch!
Herzliche Grüße,
Euer Festival Kombinat der LiveKomm 

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